

Cismar. Ein spannender Vormittag für technikbegeisterte
Freunde der Feuerwehr und ein Freudentag für das ganze Dorf: Die Freiwillige
Feuerwehr Cismar hat am letzten Sonntag ihr neues Löschgruppenfahrzeug 10 (LF
10) in Dienst gestellt.
Mancherorts bekommen Ereignisse dieser Art in einer kurzen offiziellen
Feierstunde Aufmerksamkeit. Nicht so in Cismar. Einen ganzen Vormittag lang
wurde hier gefeiert, der festlich geschmückte Klosterkrug war brechend voll, es
gab Spanferkel und im angrenzenden Gerätehaus wurde das hochmoderne Fahrzeug
ausgiebig präsentiert. Als einen besonderen Tag in der Geschichte der Feuerwehr
Cismar bezeichnete dann auch Ortswehrführer Matthias Dammer die
Indienststellung. Schließlich komme so etwas nur alle 20 bis 30 Jahre vor; für
Cismar sei die Anschaffung eines kommunalen Löschgruppenfahrzeuges dieser Größe
und Ausstattung sogar erstmalig.
Matthias Dammer berichtete über den Werdegang des Fahrzeugs von der
Erstellung des Feuerwehrbedarfsplans über den großen Einsatz der Kameraden bei
der Zusammenstellung der Ausstattung bis hin zu der Rohbauabnahme Anfang August
und der Übergabe in der letzten Woche. „Der Schwerpunkt in der Ausstattung des
Fahrzeuges liegt in der Brandbekämpfung“, so der Wehrführer.
Das LF 10 ist mit einer fest eingebauten Fahrzeugpumpe mit einer Leistung von
2.000 Litern pro Minute und eine Tragkraftspritze von 100 Litern pro Minute
ausgestattet. An Schlauchmaterial werden 440 Meter B-Schlauch und 210 Meter
C-Schlauch mitgeführt. Außerdem umfasst die Ausstattung vier Atemschutzgeräte.
Mannschaftsraum und Fahrerkabine bieten Platz für eine Löschgruppe, also neun
Einsatzkräfte.
Die Kosten für die Anschaffung des LF 10 belaufen sich auf insgesamt 302.000
Euro, wovon der Kreis 47.000 aus der Feuerschutzsteuer trägt. Neben dem bereits
in Grömitz in Dienst gestellten Fahrzeug und dem zu erwartenden für die
Feuerwehr Guttau ist das LF 10 in Cismar eines von drei Fahrzeugen, das in den
Feuerwehrbedarfsplan 2013 von der Gemeinde Grömitz aufgenommen worden war. Zudem
steht die Anschaffung einer neuen Drehleiter in Grömitz an, die Ausschreibung
beginnt voraussichtlich Ende des Jahres.
„Manche fragen sich, warum wir als Gemeinde mit 7.000 Einwohnern sechs
Ortswehren und 13 Fahrzeuge haben“, führte Bürgermeister Mark Burmeister in
seinem Grußwort an. Grömitz sei jedoch mit 5.000 Hektar eine große
Flächengemeinde, außerdem lebten im Sommer über 32.000 Menschen vor Ort. „Dafür
sind diese sechs Ortswehren zwingend nötig, richtig und wichtig“, so Mark
Burmeister.
Weitere Grußworte sprach der stellvertretende Landrat Timo Gaarz, der den
ehrenamtlichen Dienst in der Feuerwehr als einen Leuchtturm in der Gesellschaft
bezeichnete und sich spontan begeistert zeigte über den „Volksfestcharakter“ der
Indienststellung. Außerdem richtete Ostholsteins Kreisbrandmeister Ralf Thomsen
das Wort an die Kameraden und Gäste: „Das neue Fahrzeug ist kein Geschenk,
sondern ein Werkzeug, das Sicherheit für die Bürger produziert.“ (he)