

Kellenhusen. Für Kellenhusens Gemeindevertreter um Bürgermeisterin Nicole Kohlert galt es am vergangenen Montag eine umfangreiche Tagesordnung mit 24 Punkten abzuarbeiten. Unter anderem wurden auf der letzten Sitzung der Gemeindevertretung in diesem Jahr der Haushaltsplan beschlossen.
Das Ostseebad kann für 2020 im Ergebnishaushalt mit einem Jahresüberschuss von 99.500 Euro rechnen. Im Vorjahr waren es laut Plan 42.700 Euro. Auf der Einnahmenseite erwartet die Gemeinde Gesamtbeträge in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro gegenüber Aufwendungen von rund 2,7 Millionen Euro. Der Finanzplan sieht einen leichten Überschuss durch Einzahlungen aus der laufenden Verwaltungstätigkeit von 2,46 Millionen Euro und Auszahlungen in Höhe von 2,40 Millionen Euro vor.
„Noch geht es“, sagte die Vorsitzende des Finanzausschusses Elisabeth Lübker (SPD), die das Zahlenwerk erläuterte. „Uns prägt im investiven Bereich immer noch der Nutzen aus dem Verkauf der Grundstücke aus dem B-Plan 24. (Anmerkung der Redaktion: westlich der Waldstraße). Die Struktur für die Folgejahre ist aber sehr kritisch zu betrachten. Um weiter im positiven Bereich zu bleiben, muss an Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung gearbeitet werden“. Zumindest habe man es geschafft, die Hebesätze für die Grundsteuer A mit 370 Prozentpunkten und für die Gewerbesteuer B mit 390 und bei der Gewerbesteuer bei 350 Prozentpunkten zu belassen, berichtete Lübker weiter, bevor die Gemeindevertreter den Haushaltentwurf einstimmig annahmen.
Des Weiteren wurde die Änderung der Zweitwohnungssteuersatzung beschlossen. Silke Sommer von der zuständigen Kämmerei der Grömitzer Verwaltung erklärte dazu, dass das bisherige Berechnungsmodell, das sich auf Daten von 1964 stützte, vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig erklärt wurde. „Mit einem nichtigen Berechnungsmodel können wir keinen Bescheid erstellen“, so Sommer. Bislang diente die Jahresrohmiete als Bemessungsgrundlage. Im Rahmen der neuen Satzung werden bei der Berechnung künftig Lagewert, Alter der Objekte, Gebäudeart und Wohnungsgröße berücksichtigt.
Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde außerdem über die Zukunft des Seniorenbeirates gesprochen, der zurzeit mit personellen Engpässen im Vorstand zu kämpfen hat. Alle Fraktionen brachten ihre Wertschätzung gegenüber dem Vorsitzenden Peter Grasse zum Ausdruck. Nicole Kohlert berichtete, dass zur letzten Wahl dieses wichtigen Gremiums nur 35 von über 600 wahlberechtigten Senioren gekommen seien. Zudem hätten sich lediglich drei Personen für die Vorstandsarbeit gefunden, von denen bereits ein Mitglied ausgeschieden sei. Darum sollen weitere Beratungen über mögliche Neuwahlen in dieser Sache folgen. (he)