

Dahme. In kaum einer Ansprache an diesem Vormittag war nicht die Rede von einem „besonderen Tag“. Und tatsächlich hätte man den Samstag kaum passender beschreiben können, denn die Freiwillige Feuerwehr Dahme feierte gleich doppelt: die Weihe ihrer neuen Fahne und die Indienststellung eines neuen Löschgruppenfahrzeugs.
Auf dem Nystedplatz hatten sich Gäste, Feuerwehrleute, Vertreter aus Politik und Kirche sowie der Musikzug der Feuerwehr Grömitz versammelt. Im Mittelpunkt stand die neue Fahne, die die alte aus dem Jahr 1961 ablöst. Künftig wird sie die Wehr bei öffentlichen Auftritten, Jubiläen und Gedenkanlässen begleiten. Gestaltet wurde sie unter Mitwirkung der Feuerwehr und zeigt neben dem Schutzpatron Florian auch den Leuchtturm Dahmeshöved.
„Eine Fahne ist mehr als nur ein Stück Stoff. Sie steht für Gemeinschaft, Tradition und Verbundenheit, nicht nur in Dahme, sondern auch über die Ortsgrenzen hinaus“, sagte Gemeindewehrführer Pascal Horstmann. Unter den Gästen begrüßte er auch die Partnerfeuerwehr aus Dahme/Mark, die eigens aus Brandenburg angereist war.
Auch Bürgermeisterin Stefanie Friedrich-Suhr, selbst Mitglied der Wehr, machte die Symbolkraft deutlich: „Die Fahne steht für unseren Mut, für die Selbstlosigkeit derer, die helfen, und für die Treue zu einem Ehrenamt, das viel verlangt und in unserer Gesellschaft oft als selbstverständlich gilt.“ Gerade in einer kleinen Gemeinde wie Dahme habe die Feuerwehr eine besondere Rolle, so die Bürgermeisterin. „Sie ist ein Ort des Miteinanders, ein Raum für Verantwortung und gelebte Solidarität.“
Den geistlichen Rahmen setzte Ostholsteins Tourismusseelsorger Pater Ralf Winterberg. Er segnete die Fahne und erinnerte daran, dass sie über die Wehr hinaus für das ganze Dorf stehe: „Wenn sich die alte und die neue Fahne begegnen, ist das mehr als ein feierlicher Akt. Es ist ein Moment der Verbundenheit über Generationen hinweg.“
Ankunft des Fahrzeugs im August.
Nach einem Umzug durchs Dorf ging es in die Fahrzeughalle zum zweiten Höhepunkt des Tages: der Indienststellung und Weihe des neuen Löschgruppenfahrzeugs 10 (LF 10).
„Das ist für mich persönlich ein bewegender Moment“, sagte Wehrführer Horstmann. „Denn dieses Fahrzeug ist das Ergebnis eines jahrelangen Projekts, das drei Generationen von Wehrführern beschäftigt hat.“
Die Anschaffung des neuen Fahrzeugs war ein langwieriger Prozess mit einigen Herausforderungen. So war die ursprüngliche Planung eines kleineren Fahrzeugs zugunsten eines leistungsstärkeren LF 10 gestoppt worden. Und mit 490.000 Euro kostete das neue Fahrzeug, fast 100.000 mehr als im ursprünglichen Haushaltsansatz vorgesehen.
„Dank an alle Gemeindevertreter und Bürgermeister, die das mitgetragen haben. Das ist das stärkste Bekenntnis zur Sicherheit unserer Bürger, das die Politik geben kann“, betonte Horstmann.
Er würdigte zudem die Vorarbeit seiner Vorgänger Manfred Lübke und Stefan Hermann, die den Bedarf für das LF 10 frühzeitig erkannt hatten: „Ihre Weitsicht und ihr Engagement haben diesen Tag erst möglich gemacht.“ Zudem betonte er, dass das neue Fahrzeug die Sicherheit der Gemeinde auf modernstem Niveau gewährleiste. Von der Löschtechnik über die Beladung bis hin zur Wärmebildkamera sei alles auf dem neuesten Stand.
Auch Stefanie Friedrich-Suhr hob die Bedeutung des Fahrzeugs für die Gemeinde hervor. „Das neue LF 10 ist weit mehr als Technik auf Rädern. Es ist ein Werkzeug, das Leben rettet und den Einsatzkräften ein sicheres Arbeiten ermöglicht. Und das Beste daran sitzt nicht unter der Motorhaube, sondern steht daneben: unsere Feuerwehrleute.“
Kai Fischer vom Kreisfeuerwehrverband fasste den Tag so zusammen: „Heute kommen Tradition und Fortschritt auf eindrucksvolle Weise zusammen. Das neue Fahrzeug verbessert nicht nur die Schlagkraft der Wehr, sondern ist auch ein Zeichen der Wertschätzung und Unterstützung durch Kommune, Kreis und Land.“
Zum Abschluss segnete Pater Winterberg das neue Fahrzeug. In seiner Ansprache bat er um Schutz für alle Einsatzkräfte und darum, den Respekt gegenüber Rettungsdiensten hochzuhalten. (he)




