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Marlies Henke

24 Stunden und 100 Gewinner: „Hack the Waterkant“ übertraf alle Erwartungen

Neustadt. Statt Erholung und Schlaf gab es am vergangenen Wochenende reichlich Kaffee, Kola und rauchende Köpfe im Arborea Marina Resort. 24 Stunden lang ging es für die rund 100 Teilnehmer des Hackathons namens „Hack the Waterkant“ um die Entwicklung digitaler Lösungen zum Schutz der Umwelt in ländlichen Küstenregionen. Initiator dieses Ideenwettbewerbes war der Zweckverband Ostholstein (ZVO).
 
„Das war weltweit der erste Hackathon, der sich mit dieser Thematik beschäftigt hat. Und das Teilnehmerfeld stellt eine wunderbare Mischung dar, auf die wir besonders stolz sind“, sagte Jens Nordlohne aus dem Organisationsteam der Veranstaltung für den ZVO. Computerexperten, App-Programmierer, Touristiker, Politiker und eine Berufsschulklasse aus Oldenburg tüftelten von Samstagmorgen bis Sonntagmorgen an der Entwicklung neuer Ideen und Projekte für ein besseres Umweltverständnis und nachhaltiges Leben an der Küste. Neben der Gelegenheit zum kreativen Austausch lockten Preisgelder in Höhe von insgesamt 5.000 Euro.
 
Nur wenige hätten die Gelegenheit genutzt, um an den angebotenen Kopf-frei-Programmpunkten teilzunehmen oder sich gar für ein Nickerchen zurückzuziehen. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Die meisten waren rund um die Uhr in ihren Projekten vertieft“, so Nordlohne begeistert. Und diese Projekte waren genauso vielfältig wie ihre Entwickler: Da ging es um Ressourcenschonung und kostenloses Trinkwasser in Restaurants, um Wassersport im Einklang mit der Natur, um die Lenkung von Touristenströmen durch künstliche Intelligenz, um eine App, die das vegane Leben erleichtern soll, um Bienen, Müll und grüne Daten oder um eine digitale Schnitzeljagd und nachhaltigen Tourismus.
 
Vermutlich konnte sich auch kaum ein Besucher der enthusiastischen Atmosphäre entziehen, der am Sonntagmorgen ins Arborea-Foyer kam, um die Preisverleihung der Ideenschmiede mitzuerleben. In allen Ecken des Foyers gaben die neun Entwickler-Teams ihren Projekten den allerletzten Schliff. Am Ende der Präsentation, durch die NDR-Moderator Jan Bastick führte, hatte die Jury dann die Qual der Wahl. „Es ist echt hart, darüber zu entscheiden. Jede dieser Ideen verdient es, weiter verfolgt zu werden“, sagte Jurymitglied Gesine Strohmeyer, die sich besonders vom Durchhaltevermögen und Engagement der Teilnehmer beeindruckt zeigte. Sie kündigte an, dass alle Projekte auf einer Plattform präsentiert werden sollen. Auch Dirk Schrödter, Chef der Kieler Staatskanzlei, betonte: „Alle, die sich hier 24 Stunden lang engagiert haben, sind Gewinner. Und alle Ideen sind es wert, sie über die Region hinaus bekannt zu machen“ (he)
 
Die Preisträger
1. Platz (2.000 Euro): „Hot Spot“ – durch künstliche Intelligenz können Touristenströme gelenkt und damit die Infrastruktur entlastet, Immissionen reduziert und Kapazitäten optimal ausgelastet werden.
 
2. Platz (1.500 Euro): „Daten werden grün“ - in einer App übersichtlich dargestellte Echtzeitdaten für Wasser, Strom, Wärme und Gas werden für den Verbraucher zum Schlüssel für ein nachhaltigeres Leben.
 
3. Platz (1.000): „Müllkasino“ - frei nach dem Motto „Jeder Abfall ist ein Gewinn“ kann gesammelter Müll in einer „Beach Clinic“ abgegebenen werden gegen Gutscheine, Rabatte oder nachhaltige Produkte.
 
Publikumspreis/Sieger der Herzen (500 Euro): „Pace2bee“ - eine App, mit der durch das Monitoring von Sensordaten in Bienenbehausungen das Schwärmen der Völker frühzeitig erkannt werden kann.


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