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Alexander Baltz

Bruhn-Gedenkstein wird abgebaut

Beschlüsse der Gemeindevertretung Grömitz

Grömitz. Der Streit um den Gedenkstein für Richard Bruhn in Cismar ist beendet. Im Jahr 2000 wurde er in Erinnerung an den 1886 in Cismar geborenen Mitbegründer der Auto-Union (später Audi) aufgestellt. Als Direktor der Auto-Union war Bruhn im Zweiten Weltkrieg für den Tod tausender Zwangsarbeiter verantwortlich und wurde erst in der späten Nachkriegszeit als hochrangiger Nationalsozialist eingestuft. In das Thema, aufgedeckt von Jörg Schemmer, hatte sich sogar Landesbildungsministerin Karin Prien eingeschaltet. Auch seien Beratungen mit einer Bürgerstiftung erfolgt, wie Bürgervorsteher Heinz Bäker erklärte. In der Sitzung der Gemeindevertreter am vergangenen Donnerstag in der Ostholsteinhalle entschied man sich dafür, sowohl den Stein als auch die erst im Sommer angebrachte Infotafel abzubauen. Diese enthalte missverständliche Formulierungen. Alle Fraktionen waren sich weitestgehend einig, dass sich „Geschichte nicht zuschütten lasse“, wie Mechtild Piechulla (SPD) mahnte. Aus diesem Grund soll an gleicher Stelle eine neue Hinweistafel aufgestellt werden, die sich kritisch mit der Person Richard Bruhn auseinandersetzt.
 
 
In Sachen Cap Arcona-Denkmal auf dem Friedhof hinter der Nicolaikirche gab es wegen der fehlerhaften Gedenkplatte (der reporter berichtete) ebenfalls eine Entscheidung. Die Tafel enthält neben Rechtschreibfehlern auch eine fehlerhafte Angabe der bestatteten Opfer (98 statt 91). Einstimmig wurde beschlossen, eine neue Gedenktafel anzufertigen und die Gedenkstätte aufzuwerten.
 
 
In seinen Mitteilungen deutete Bürgermeister Mark Burmeister „Licht am Horizont“ an, was den finanziellen Rückblick auf 2020 angeht. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer liegen aktuell bei über 3 Millionen Euro, nachdem sie zunächst auf unter 2 Millionen Euro nach Corona-Ausbruch abgerutscht waren. Jetzt schreibe man wieder schwarze Zahlen. Gute Nachrichten gab es auch aus Kiel: Das Land fördert die Neugestaltung der Promenade am Dünenpark (rund 8,5 Millionen Euro) mit 90 Prozent. Weitere postive Nachricht vom Bürgermeister: Die Fahrbahnsanierung der B 501 durch Grömitz (von der Shell-Tankstelle bis kurz vor Cismar) soll nach der Sommer-Saison 2021 starten.
 
 
Weitere Beschlüsse der Gemeindevertretung: Die Gebührenpflicht für das Parken in Grömitz wird ausgeweitet, um in einer schwierigen Haushaltssituation auf weitere Einnahmen zurückgreifen zu können. Demnach soll auf dem Parkplatz am Königsredder eine Tagesparkgebühr und auf dem Parkplatz Zentralstrand an der Gildestraße eine Tagesparkgebühr zusätzlich zur Nachtparkgebühr eingeführt werden. Der direkt an die Gemeinschaftsschule angrenzende Parkplatzbereich soll nur innerhalb der Ferienzeiten Schleswig-Holsteins als Wohnmobilparkplatz zur Verfügung stehen. Auf den Wohnmobilparkplätzen an der Gildestraße und am Blankwasserweg soll zusätzlich zu der Parkgebühr die Kurabgabe (für zwei Personen) automatisiert erhoben werden.
 
 
Der Haushalt der Gemeinde ist trotz Corona und trotz 1,5 Millionen Euro Verlust beim Tourismus-Service Grömitz ausgeglichen. Im Haushaltsplan 2021 der Gemeinde belaufen sich die Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushaltes auf jeweils 22,6 Millionen Euro und des Vermögenshaushaltes auf jeweils 9,3 Millionen Euro. Haushaltssatzung und Haushaltsplan sowie das Investitionsprogramm der Gemeinde inklusive Wirtschaftsplan des Tourismus-Service wurden beschlossen. (ab)


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