

Ostholstein. 275 größere und kleinere Einsätze hatten die
Beamten der Polizeidirektion Lübeck in der Silvesternacht in Lübeck und
Ostholstein zu bewältigen. Damit liegt die Einsatzzahl nahezu auf dem Niveau des
Vorjahres.
In Zahlen die Einsätze von 18 bis 06 Uhr: Lübeck 162 (Vorjahr 147) und
Ostholstein 113 (104). Somit war die Silvestersamstagnacht keine ruhige, aber
für einen Jahreswechsel auch keine ungewöhnliche Nacht.
Die prognostizierten Veranstalterzahlen in Grömitz (3000), Timmendorfer
Strand (10.000) und Travemünde (10.000) wurden nahezu erreicht. Die Parkplätze
und Anliegerstraßen waren ab 23.00 Uhr komplett belegt. Nach den Feuerwerken
setzte zügig der Abreiseverkehr ein – dieser verlief an der Lübecker Bucht ruhig
und störungsfrei.
Kurz vor Mitternacht war im Bereich des Lübecker Holstentors eine Gruppe von
circa 500 Personen festzustellen, die dort den Jahreswechsel feierten. Dabei
handelte es sich nach Schätzungen zufolge dem äußeren Anschein überwiegend um
Migranten, die nicht geschlossen agierten, aber in kleineren Gruppen teilweise
ein aggressives Verhalten zeigten. Entsprechend der Situation wurden vor Ort
durch polizeiliche Präsenz Eskalationen unterbunden.
Zwei Männer (28/29) aus Lübeck hatten offenbar im Bereich des
Holstentorplatzes kurz nach Mitternacht mit Schreckschusswaffen in Richtung
Himmel geschossen. Eine Frau meldete sich bei den Polizeibeamten und gab an,
dass vermeintlich in ihre Richtung gezielt wurde. Die Beamten konnten die
Tatverdächtigen ermitteln, die Waffen sicherstellen, und fertigten
Strafanzeigen. Verletzt wurde hierdurch nach jetzigem Stand keiner.
Zwischenzeitlich eingegangene Meldungen über Belästigungen von Frauen aus
Gruppen heraus im Bereich des Lübecker Hauptbahnhofs bestätigten sich bislang
nicht.
Im Grömitz meldete der Sicherheitsdienst kurz vor Mitternacht der Polizei,
dass zwei junge Syrer (24/27) im Bereich des Seebrückenvorplatzes andere
feiernde Gäste möglicherweise belästigen. Von beiden Männern wurden die
Personalien festgestellt; sie wohnen in Grömitz. Sie erhielten einen
Platzverweis für die Nacht.
Im gesamten Bereich der Polizeidirektion Lübeck kam es immer wieder zu
kleinen Bränden. Bereits um 18.15 brannte ein durch offensichtlich
Feuerwerkskörper entzündeter Müll-/Papiercontainer in der der
Nordmeerstraße.
Gegen 01.45 Uhr bemerkten Passanten in Pansdorf Feuerschein und konnten die
Örtlichkeit finden. Sie alarmierten die Feuerwehr und Hausbewohner in der
Eutiner Straße. Offenbar hatte der Eigentümer Reste einer
Mehrfach-Feuerwerkskörper-Batterie in seiner Papiertonne entsorgt. Vermutlich
war diese doch noch nicht ganz ausgeglüht, sodass sich hierdurch das Feuer
unbemerkt wieder in der Plastiktonne entzündete. Durch die Nähe zum Haus
sprangen bei der Hitze des Feuers die Glasscheiben der Kellerfenster und der
Brand ging in die Kellerräume über. Dort befinden sich Geschäftsräume. Der
Eigentümer und die heraneilende Feuerwehr löschten den Brand und diverse
Glutnester. Ersten Schätzungen zufolge dürfte der Sachschaden bei 20.000 Euro
liegen.
Gegen 00.30 Uhr kam es in der Lübecker Rübenkoppel zu einem Einsatz. Nach
einem Streit aufgrund von Böllerwürfen und einer Handgreiflichkeit soll ein
Bewohner ein Gewehr aus seiner Wohnung geholt und damit mehrere Geschädigte
mittels Vorhaltung bedroht haben. Anschließend sollte der Tatverdächtige mit
einer weiteren Person mit einem Fahrzeug die Örtlichkeit verlassen haben. Ein
Zeuge berichtete, dass es sich bei der Waffe um ein Luftgewehr handeln würde.
Gegen 01.40 Uhr „stellte sich“ der 33-jährige pakistanische Bewohner beim 3.
Polizeirevier. Zu einer Waffe machte er keine Angaben. Bei der anschließenden
Wohnungsdurchsuchung wurde keine vorgefunden. Eingesetzt waren fünf
Funkstreifen-Besatzungen mit dem „Einsatz“ von Schilden und Maschinenpistolen
zur Eigensicherung sowie zwei Diensthunden. (red)