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reporter Neustadt

Hilfe aus Lensahn

Neustadt. Die Neustädter Bürgerinitiative „Nothilfe Ukraine“ kann einen weiteren eindrucksvollen Erfolg vorweisen: Im Laufe des Sommers wurde dank ihrer Unterstützung eine Schule in der westlichen Ukraine saniert. Die Bildungseinrichtung befindet sich in der Nähe von Iwano-Frankiwsk, südlich der Großstadt Lwiw - aus Sicherheitsgründen darf der genaue Name nicht genannt werden.

„Die Gemeinschaftsschule Lensahn hat uns den kompletten Erlös ihres diesjährigen Sommerfestes gespendet. Mit dem Geld konnte die Renovierung des Speisesaals der ukrainischen Schule finanziert werden. Die Verantwortlichen der Gemeinschaftsschule baten uns, das Geld möglichst direkt vor Ort zugunsten ukrainischer Schulkinder einzusetzen - dem sind wir sehr gerne gefolgt“, berichtet der Sprecher der Initiative, Bartel Paul Witt.

Im besagten Speisesaal wurden 380 Quadratmeter neue keramische Fliesen verlegt. Die Abwasser- und Frischwasserleitungen wurden erneuert. Die Schulküche erhielt zwei neue Herde. Die Handwerker bauten 22 neue Fenster ein. Die Arbeiten haben im August 2022 begonnen, kürzlich konnten alle Maßnahmen abgeschlossen werden. „Ziel der Aktion war es, den Kindern gerade während dieser schweren Zeit im Winter, ein einigermaßen behütetest und warmes Zuhause zu bieten. Sie sollen die Möglichkeit haben, warme Mahlzeiten zu sich zu nehmen - gerade so kurz vor Weihnachten.“ Die Bauarbeiten haben sich in der jüngsten Zeit als schwierig erwiesen, da wegen der russischen Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur ständig der Strom ausgefallen sei, berichtet Witt. Dank Notstromgeneratoren, die die Neustädter Initiative der Schule zur Verfügung stellte, konnten letztendlich alle Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden.

 

An der Bildungseinrichtung werden normalerweise rund 200 Kinder unterrichtet: „Jetzt sind es dort doppelt so viele. Extrem viele Binnenflüchtlinge leben mittlerweile in der Region, die mit ihren Kindern aus den Kriegsgebieten in der Ostukraine vertrieben worden sind. Die Mütter wollten nicht ins Ausland fliehen, sondern den Kontakt zu ihren Männern halten, die an der Front kämpfen“, führt Witt aus.

Der 39-Jährige und sein Mitstreiter Heiko Haase bedanken sich von ganzem Herzen für die Hilfsbereitschaft der Gemeinschaftsschule Lensahn und aller Spender aus Ostholstein: „Wir finden es ganz toll, dass die Schulkinder aus Lensahn ihre Altersgenossen in der Ukraine nicht vergessen haben. Dem Wunsch, von dem gespendeten Erlös des Schulfestes den Kindern im Krisengebiet zu helfen, haben wir sehr gerne entsprochen.“

Witt und Haase versprechen, dass die Bürgerinitiative auch im bevorstehenden Kriegswinter nicht nachlassen werde, ihre humanitäre Aktion mit voller Kraft fortzusetzen. Für das Jahr 2022 ziehen die beiden eine erfolgreiche Bilanz ihrer Bemühungen: Zahlreiche Hilfstransporte konnten die Neustädter ins Kriegsgebiet schicken, jüngst lieferten sie 19 dringend benötigte Notstromaggregate in die Ukraine. „Die Lage ist dramatisch. In Hunderten von Ortschaften sitzen die Menschen ohne Strom im Keller - bei eisigen Temperaturen“, berichtet Heiko Haase. Die Fronten sind mittlerweile erstarrt, die Soldaten haben sich eingegraben. Es bleibt zu hoffen, dass das nächste Jahr eine Entscheidung bringen wird. „Die Ukrainer verteidigen mit ihrem militärischen Widerstand auch die Werte und die Freiheit Europas. In diesem Kampf dürfen nicht Putins barbarische Horden die Oberhand gewinnen. Mit unserem Werk tragen wir dazu bei, dass die Unterdrückung im Osten der Ukraine hoffentlich nicht mehr allzu lange dauert - und dem Land und uns allen wieder friedlichere Zeiten bevorstehen“, sagen Witt und Haase abschließend.

 

Direkter Kontakt zur Bürgerinitiative ist möglich per E-Mail an die neue Adresse: nothilfe-ukraine@web.de

Spendenkonto der Bürgerinitiative „Nothilfe Ukraine“: Förderverein Neustadt, IBAN: DE86213900080000059650, Stichwort: Nothilfe Ukraine“. (red)


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