Alexander Baltz

Lensahn: Diskussion um Klimanotstand vom Tisch - Gemeinde ehrte Mitglieder der Feuerwehr

Seit 2015 werden die Ehrungen durch die Gemeinden des Amtes Lensahn ausgesprochen.

Seit 2015 werden die Ehrungen durch die Gemeinden des Amtes Lensahn ausgesprochen.

Lensahn. Soll in Lensahn der Klimanotstand ausgerufen werden? Wenn es nach der SPD gegangen wäre, hätte die Gemeindevertretung genau das am vergangenen Mittwochabend beschließen sollen, um damit, wie es im Antrag der Fraktion hieß, die Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität anzuerkennen. Was folgte, war eine hitzige Diskussion. Die CDU lehnte den Antrag ab und schlug stattdessen vor, einzelne Projekte bereits in der Planungsphase auf ihre Klimaschädlichkeit zu überprüfen. So sahen es auch die Grünen, denn die Umwelt sei mehr als nur Klima. Entwicklungschancen in der Gemeinde solle man sich durch die Ausrufung des Klimanotstandes nicht verbauen. So wurde mit 11 zu 5 Stimmen einem Antrag der Grünen zugestimmt, dass statt Ausrufung des Klimanotstandes künftig alle Beschlüsse der gemeindlichen Gremien und die Verwaltungstätigkeit darauf überprüft werden sollen, ob sie die genannten Ziele (Plastikeindämmung, Umwelterhaltung, Artenschutz, Begrenzung der Erderwärmung) unterstützen. Tun sie das nicht, sollen Alternativen geprüft werden.
 
Einstimmig beschlossen hat die Gemeindevertretung den dauerhaften Einsatz des Bürgerbusses „Flotte Lehni“ und damit die Übertragung als Teil der sozialen Betreuung der Einwohner in die Trägerschaft des Amtes Lensahn. Rund 500 ältere Menschen haben das Fahrzeug innerhalb der vergangenen sechs Monate genutzt - die finanziellen Aufwendungen für den Betrieb seien wesentlich niedriger als gedacht.
 
Weiter wurde mit Zustimmung aller Fraktionen beschlossen, den Schutz der Artenvielfalt und Insekten voranzubringen. Gemeindeeigene und landwirtschaftlich verpachtete Flächen sowie Bauplätze sollen nach dem Antrag der SPD so hergestellt werden, dass sie zum Insektenschutz beitragen. Im Einzelfall muss sich jedoch erst der Bauausschuss mit den geplanten Maßnahmen beschäftigen und zunächst die Kosten ermitteln, bevor konkret zugestimmt werden kann. Ebenso einstimmig wurde einem CDU-Antrag zugestimmt, nach Beratungen im Bauausschuss in der Gemeinde wieder Blühwiesen einzurichten.
 
Schlussbilanz 2018: Ein sehr niedriger Schuldenstand, höhere Gewerbesteuer-Einnahmen und 6,2 Millionen Euro an Rücklagen bestätigten eine gute Haushaltslage, berichtete Bürgermeister Klaus Winter. Der Jahresgewinn liegt bei über 556.000 Euro.
 
Letzter Tagesordnungspunkt war die Ehrung für neue und langjährige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lensahn durch Bürgervorsteher Rolf Schröder und Bürgermeister Klaus Winter.
 
Neue Mitglieder: Doris Brüggemann, Raik Cakir, Marcel Dahms, Anna Elwert, Peer Geipel, Tobias Gradert, Franziska Lepomäki, Finn Meyer, Phil Renner, Eike Wulf, Karen Wulf. 10 Jahre: Michael Ackermann, Daniel Fuchs. 20 Jahre: Jürgen Bethke, Christian Kunz, Kathrin Wulf. 40 Jahre: Hans-Peter Bedei, Wolfgang Gersdorf, Albert Hennig. 60 Jahre: Gerhard Schneppenheim. (ab)


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