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Marco Gruemmer

Leserfoto: Zuckersüßer Strandgast

Neustadt. Am vergangenen Donnerstagnachmittag staunten Besucher und Urlauber über einen ganz besonderen Strandgast. Dort lag für wenige Stunden im Sand eine von der Mutter verlassene junge Kegelrobbe, bis sie von einem Seehundjäger eingefangen wurde. Sollten bei Ihnen jetzt die Alarmglocken klingeln, können Sie beruhigt sein. Ein Seehundjäger ist nicht etwa mit einer Flinte bewaffnet, sondern kümmert sich darum, dass die in Not geratenen Tiere sicher und behutsam zur nächsten Seehundstation gebracht werden. (red)
 
ROBBE IN SICHT - WAS TUN?
 
Abstand halten! Gemäß des Gesetzes zum Schutz der Meeressäugetiere ist festgelegt, dass Menschen eine Distanz von 50 Metern zu Meeressäugern wie beispielsweise Robben am Strand einhalten sollten. Die Experten der Seehundstation empfehlen sogar mehrere Hundert Meter. „In schmalen Strandbereichen an der Ostsee ist das vielleicht nicht immer möglich, grundsätzlich sollte man den größtmöglichen Abstand halten und den Tieren die Ruhe gönnen, die man selbst am Strand sucht“, betonte Janne Sundermeyer.
 
Nicht füttern oder anfassen! Robben am Strand dürfen nicht gefüttert werden. Man verstößt damit nicht nur gegen geltendes Recht, sondern gefährdet auch die Robbe und sich selbst. Robben können durch solche Fütterungen erkranken oder auch davon abhängig werden. Robben sind außerdem Wildtiere, die aggressiv reagieren. Die Gebisse der Raubtiere sind wegen ihrer Größe und der möglichen Infektionsgefahr nicht zu unterschätzen, erst recht nicht, wenn das Tier verletzt ist.
 
Hunde fernhalten! Ist eine Robbe in Sicht, gehören Hunde unbedingt angeleint. Nicht nur, weil die Robbe gestört wird. Auch ist es für die Hunde riskant, denn Robben können gefährliche Krankheiten übertragen.
 
Experten informieren Nur speziell geschulte Seehundjäger dürfen bei einem gestrandeten Heuler oder einer verletzten Robbe über die weitere Vorgehensweise entscheiden und das Tier einliefern. Die Seehundstation Friedrichskoog ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig berechtigte Aufnahmestelle für Robben in Schleswig-Holstein. Gesichtete Tiere können dort unter Tel. 04854/1372 gemeldet werden. (he)


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