

„Wir machen den Weg frei“ hieß es mal in einer Werbung. Mein Mann macht den Weg frei, wenn es geschneit hat, damit ich nicht falle. Eltern machen Kindern den Weg frei, damit sie sich entfalten können. Wir sollen den Weg freimachen für Gott. Das fordert der 3. Adventssonntag. „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“ So steht es im Wochenspruch für diese Woche bei Jesaja im 40. Kapitel.
Was bedeutet das? Wie mache ich den Weg für Gott frei? Auf ein ankommendes Kind, kann ich mich vorbereiten. Aber auf Gott? Was erwartet Gott denn und woher weiß ich, dass der Weg nun geebnet ist?
So oft warte ich auf Gott und merke dann, ich selbst bin es, die dem Kommen im Weg steht. Durch mein Verhalten oder meine Gedanken, durch Selbstüberschätzung oder Gleichgültigkeit. Das gilt es, aus dem Weg zu räumen. Da wo Gott kommt und ist, da sehen Blinde und Lahme gehen, da blüht eine vertrocknete Landschaft wieder und Gedemütigte lachen. Und ich kann helfen, Gott den Weg freizumachen, damit er das wirken kann. Indem ich menschlich handle, die Meinung stehen lasse, die ich nicht teile, frage, statt zu pöbeln. Indem ich mich selbst etwas weniger wichtig nehme und Gott dafür mehr. Indem ich mich leiten lasse durch sein Wort und seinen Willen. Mein Mitmensch scheint mir ein guter Indikator dafür, ob ich auf dem richtigen Weg bin, Gott den Weg zu bereiten. Wenn es gelingt, dass ein anderer sich angenommen fühlt, verstanden oder getröstet. Wenn ich einem Mut machen konnte oder einer beistehen, dann bereite ich immer auch Gott ein Stück des Weges. Dazu gehört nicht nur Tatendrang, sondern auch Demut und das Bewusstsein, dass nicht wir allein alles wirken können. Aber eben auch ein herzhaftes „wir machen den Weg frei!“
Kommen Sie behütet durch die Adventszeit!
Pastorin Sarah Lotzkat