Neustadt in Holstein. Seit März 2016 befindet sich die Bundespolizei See in einem Einsatz für Frontex (EU-Agentur für Grenz- und Küstenwache) in Griechenland und unterstützt damit die EU- und Schengen-Länder bei der Sicherung ihrer Außengrenzen und im Kampf gegen grenzüberschreitende Schleuser-Kriminalität. Das erste Kontingent unter der Leitung von Inspektionsleiter Frank Rogatty war als einmalige Hilfsaktion zur Unterstützung der griechischen Küstenwache gedacht - nun steht allerdings bereits die Abreise des 100. Kontingents am 11. Juni bevor und ein Ende des Einsatzes ist noch nicht in Sicht.

Ein Kontingent besteht aus 20 bis 25 Personen und ist für vier bis fünf Wochen vor Ort auf der griechischen Insel Leros stationiert, direkt an der türkischen Küste.

„Das Verbindende an diesen Einsätzen ist Neustadt. Bei der Bundespolizeidirektion See werden Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Standorten zwei Wochen lang trainiert und für den Einsatz auf zwei Streifen- und Kontrollbooten zwischen Griechenland und der Türkei vorbereitet. Mit an Bord dabei sind auch polnische und holländische Kollegen“, erklärte Frank Rogatty im Gespräch mit dem reporter. Gemeinsam kümmert man sich um kriminelle Schleuserbanden, Schmuggel, Fischereiüberwachung - aber vor allen Dingen auch um Seenotrettung. Insgesamt konnten durch die Einsätze der Bundespolizei seit 2016 rund 6.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet sowie 30 Schleuser festgenommen werden.

Innendienstleiter der Bundespolizei See in Neustadt und 2. stellvertretender Bürgermeister Jan Gerthenrich hatte die Idee, wegen der engen Verbundenheit zu Neustadt ein Neustädter Ortsschild zu seinem nächsten Einsatz mitzunehmen. Zustimmung dafür gab es sofort von Bürgermeister Mirko Spieckermann: „So können wir die Verbundenheit der Stadt Neustadt mit der Bundespolizei zeigen. Bei uns gibt es immer den kurzen Dienstweg und wir arbeiten Hand in Hand zusammen.“

Schon hunderte Bundespolizisten sind seit 2016 in Neustadt auf ihre Einsätze im Mittelmeer vorbereitet worden. „Wir denken an euch! Und wir wollen den Griechen zeigen, dass sie nicht allein sind. Damit erklären wir uns solidarisch mit Europa, denn wir sitzen alle in einem Boot“, betonte Frank Rogatty abschließend.

Jan Gerthenrich wird das Neustadt-Schild am 11. Juni mit auf die Reise nach Griechenland nehmen und es dort an einem würdigen Platz aufstellen. (ab)