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Alexander Baltz

Trauerambulanz für Kinder und Jugendliche startet im November in Neustadt

Stephan Perner engagierte sich seit Jahren ehrenamtlich als Notfallseelsorger und aktuell in der Trauerbegleitung.

Stephan Perner engagierte sich seit Jahren ehrenamtlich als Notfallseelsorger und aktuell in der Trauerbegleitung.

„Wir wollen Trauer einen Raum geben“

 

Neustadt in Holstein. Der Hospizverein „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“ aus Pansdorf kümmert sich seit seiner Gründung im Jahr 2006 liebevoll darum, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beim Abschiednehmen und in ihrer Trauer zu begleiten, wenn sie in ihrer Familie schwerer Krankheit oder Tod begegnen.

 

 

Ab dem 1. November erweitert der Verein sein Angebot und richtet eine Trauerambulanz ein. Das bedeutet, dass betroffene Kinder und Jugendliche vor Ort die Möglichkeit erhalten, sich mit anderen Betroffenen ihres Alters in regelmäßigen Abständen (natürlich kostenlos und unverbindlich) treffen können, um gemeinsam mit Betreuerinnen und Betreuern über ihre Trauer sprechen zu können. Neben den Standorten Burg auf Fehmarn und Heiligenhafen werden solche Treffen auch in Neustadt im Jugendtreff am Gogenkrog angeboten.

 

 

Ein Trauerbegleiter ist der Grömitzer Stephan Perner, der als Mitglied des Vereins gemeinsam mit Kaatje Dürrfeld und auch der Koordinatorin Gaby Stienemeier-Goss für die betroffenen Kinder und Jugendlichen da sein möchte. „Ich bin seit Sommer Mitglied des Vereins. Nach dem tödlichen Verkehrsunfall auf der B 76 in Haffkrug mit drei toten Jugendlichen und dem Suizid eines Schülers in Heiligenhafen haben wir uns dazu entschieden, noch mehr für Kinder und Jugendliche im Trauerbereich zu tun. Denn die trauern anders als Erwachsene und haben leider oft in den Familien nicht so viel Platz für ihre Trauer“, erklärt Stephan Perner im Gespräch mit dem reporter. Nach dem Motto „hier wird nicht geweint“ oder „stell dich nicht so an“ werden Betroffene oft allein mit ihrer Trauer zurückgelassen. „Bei uns ist genau das Gegenteil der Fall. Wir wollen hier der Trauer einen Raum geben“, so Perner, der in seiner 25-jährigen Tätigkeit für die Feuerwehr schon jede Menge Todesfälle miterleben musste. Zudem war er im evangelischen Kirchenkreis als Notfallseelsorger tätig. „Das erdet einen. Wenn ich mit Trauerfällen zu tun habe, holt mich das immer wieder in die Realität zurück. Die Arbeit in diesem Bereich ist für mich eine Herzensangelegenheit, die mich erfüllt. Ich bin gerne für andere Menschen da, die Hilfe brauchen“, betont Stephan Perner.

 

 

Ab sofort finden die Treffen der Trauerambulanz an jedem dritten Dienstag im Monat statt. Los geht es (ganz unkompliziert und ohne Anmeldung) am 15. November von 16.30 Uhr bis 18 Uhr im Jugendtreff am Gogenkrog. Wer Fragen hat, kann sich an den Verein „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“ unter Tel. 04504/607370 oder per Mail an info@kasf.de wenden. (ab)


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