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Simon Krüger

Gelingt den Störchen die nächste Pokal-Sensation?

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze - eine Floskel, die Jahr für Jahr auf ein Neues bestätigt wird. Immer wieder kommt es vor, dass in den K.o.-Spielen des DFB-Pokals der Favorit gegen einen Außenseiter den Kürzeren zieht. Eine der größten Sensationen war wohl in diesem Jahr der beherzte Auftritt von Holstein Kiel gegen den großen FC Bayern München in der 2. Runde. Klar, dass die Störche jetzt noch mehr wollen. Bald steht die Runde der letzten acht an. Wir werfen einen Blick auf den Weg der Störche zur Pokalsensation und schauen, wie die Chancen auf das Finale in Berlin stehen.
 
Souveräner Auftakt beim Oberligisten
Nachdem man vergangenes Jahr knapp den Aufstieg verpasst hat, soll es nach dieser Saison endlich zurück in die erste Liga gehen. Auch wenn die Priorität auf einem Aufstiegsplatz liegt und dies bislang recht gut aussieht, haben sich die Störche im Pokal ebenfalls noch keine Schwäche geleistet. Zum Auftakt in der ersten Runde ging es zum Oberligisten FC Rielasingen in Baden-Württemberg. Bei dem lockeren 7:1 spielte die Mannschaft von Trainer Ole Werner locker auf.
 
Hammerlos und Pokalsensation in Runde 2
Als dann allerdings die 2. Runde ausgelost wurde, mussten die Verantwortlichen erst einmal schlucken. Mit dem FC Bayern hat man die wohl schwerste aller Aufgaben erwischt. Immerhin gilt der Triplesieger jedes Jahr als haushoher Favorit. Doch im Kieler Schneegestöber boten die Störche den Bayern einen wahren Pokalfight und retten sich durch den Treffer zum 2:2 Ausgleich in der letzten Minute in die Verlängerung. Im Elfmeterschießen erzielte der überragende Fin Bartels dann den entscheidenden Treffer, nachdem Marc Roca als einziger bei den Bayern verschoss. Dass der Rekordmeister so früh im Wettbewerb die Segel streichen musste, ist schon gut 20 Jahre nicht mehr vorgekommen - und dann auch noch gegen einen Zweitligisten. Klar, dass sich nun die anderen Mannschaften aus dem Kreis der Pokalanwärter berechtige Hoffnung auf den Titel machen. Der BVB gehört laut Fußball Tipps mit einer Quote von 3,25 (Stand: 12. 02.) zu den Topfavoriten auf den Titel. Aber auch Leipzig oder Gladbach werden sich noch ein gewichtiges Wort mitzureden haben.
 
Auch gegen Darmstadt Nervenstark bis zum Schluss
Als Bayern-Bezwinger ging es dann im Achtelfinale gegen den Ligakonkurrenten aus Darmstadt. In dem umkämpften Pokalfight hatten die Störche lange die Oberhand, mussten kurz vor Schluss allerdings den Ausgleich hinnehmen. Nach der torlosen Verlängerung ging es dann für die Kieler zum zweiten Mal in Folge ins Elfmeterschießen. Im Gegensatz zum letzten Duell vom Elfmeterpunkt, als die Kieler alle ihre Versuche erfolgreich verwandelten, vergaben nun beide Mannschaften ihren ersten Schuss. Am Ende setzten sich die Hausherren wieder einmal vom Punkt durch und stehen nun erstmals seit 2012 wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals.
 
Duell der Pokalschrecks im Viertelfinale
In der Runde der letzten acht kommt es dann zum Duell der beiden Pokalschrecks. Am 3. März empfängt Rot Weiß Essen Holstein Kiel. Der Tabellenführer der Regionalliga West hat sich bislang in jeder Runde gegen einen höherklassigen Verein durchgesetzt. Bereits in der 1. Runde musste Bundesligist Arminia Bielefeld dran glauben. In Runde zwei besiegten die Essener dann Fortuna Düsseldorf im Lokalduell. Die größte Sensation ist bislang allerdings eindeutig der 2:1 Erfolg über Bayer Leverkusen im Achtelfinale. Eigentlich gehörte die Mannschaft nach dem Ausscheiden der Bayern ebenfalls zum erweiterten Favoritenkreis. Doch daraus wird nun nichts. Stattdessen lautet das Viertelfinale nun RW Essen gegen Holstein Kiel. Bei den Buchmachern sind die Störche sicher der Favorit, allerdings ist man nach den Auftritten von RW gegen die Bundesligisten gewarnt. Eines steht mit dieser Paarung allerdings fest - eine der beiden Pokalüberraschungen wird im Halbfinale des Wettbewerbs stehen. Die anderen Begegnungen im Viertelfinale lauten: Jahn Regensburg gegen Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund sowie RB Leipzig gegen VfL Wolfsburg. Vor allem bei den beiden zuletzt genannten Partien treffen die aussichtsreichsten Kandidaten direkt aufeinander.
 
Spannung für die nächste Runde ist auf jeden Fall garantiert - und für das Finale sowieso. Erstmals seit 2017 stehen die Bayern also nicht im Finale. Klar, dass sich jetzt auch die "Kleineren" etwas ausrechnen. Wahrscheinlich waren die Chancen nie größer, in diesem Jahr das Endspiel in Berlin zu erreichen. Man mag sich kaum vorstellen, was in Kiel los wäre, wenn die Störche am Ende der Saison in die erste Liga aufsteigen und den Pokalsieg in Berlin feiern würden.


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