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Alexander Baltz

„Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“

Emotionale Ausstellungseröffnung in der Jacob-Lienau-Schule



Neustadt in Holstein. Anne Frank - dieser Name steht wie kaum ein anderer für den Völkermord an den europäischen Juden. Nun ist eine Wanderausstellung in Neustadt zu Gast, welche die Erinnerung an das im KZ Bergen-Belsen ermordete Mädchen wachhalten will.
Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ ist ein interaktiver Lernort zur Geschichte von Anne Frank und ist ab sofort bis zum 29. September im zeiTTor-Museum zu sehen. Sie wurde gemeinsam vom Anne Frank Zentrum in Berlin und dem Anne Frank Haus in Amsterdam entwickelt (der reporter berichtete). Die Wanderausstellung rückt die Lebensgeschichte Anne Franks mit ihrem Tagebuch in den Blickpunkt und fördert damit die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sowie die Bedeutung von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie.
Kern des Ausstellungsprojekts ist, dass Jugendliche („Peerguides“) Jugendliche begleiten, um diese zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Themen aus Geschichte und Gegenwart zu ermutigen.
 
 
Eine Feierstunde zur Ausstellungseröffnung fand am vergangenen Mittwochabend in der Aula der Jacob-Lienau-Schule mit zahlreichen Gästen statt. Bürgermeister Mirko Spieckermann sprach von einer besonders wichtigen Ausstellung, in die viele Neustädter aktiv eingebunden sind. Es sei wichtig, aufzuzeigen, wozu Ausgrenzung und Rassismus führen können. Per Videobotschaft zugeschaltet war Bildungsministerin Karin Prien, die betonte, dass ohne lebende Zeitzeugen die Erinnerungen an damals weniger emotional werden. Ausstellungen wie diese werden daher dringend gebraucht.
 
 
Ministerpräsident a.D. Peter Harry Carstensen, Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Schleswig-Holstein, zeigte als Schrimherr des Projektes großen Respekt für die Arbeit aller Beteiligten. Die Ausstellung helfe, „etwas Unbegreifbares begreifbar zu machen. Ich empfinde große Scham, dass so etwas wie damals in Deutschland passieren konnte.“
 
 
Schulleiter des Küstengymnasiums Karsten Kilian bezeichnete Anne Frank als die Stimme aus dem Inneren der Katastrophe, die nicht zum Schweigen gebracht wurde.
 
 
Marleen Gosdzinski, Präsidentin des Kinder- und Jugendparlaments, war an diesem Abend die Stimme der Jugendlichen: „Anne Frank lebt durch Ausstellungen wie diese fort. Sie lebt weiter und erzählt ihre traurige Geschichte, um uns zu erinnern, dass das, was damals geschah, nie wieder geschehen darf.“
 
 
In den kommenden vier Wochen werden 800 Schüler*innen aus 16 Schulen in Ostholstein und Lübeck die Ausstellung im zeiTTor besuchen. (ab)


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