Gesche Muchow
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Mit Haarabschnitten die Umwelt schützen - „Hair help the oceans“

Moni Palkowski betreibt ihren Friseursalon in Neustadt und ist die erste Friseurin, die sich in Ostholstein an dem Umweltschutz-Projekt beteiligt.

Moni Palkowski betreibt ihren Friseursalon in Neustadt und ist die erste Friseurin, die sich in Ostholstein an dem Umweltschutz-Projekt beteiligt.

Bild: Gesche Muchow

Neustadt. Wer sich im Friseursalon von Moni Palkowski die Haare schneiden lässt, der tut ab sofort Gutes für die Umwelt. Genauer gesagt, hilft er oder sie dabei, Meere, Seen und Flüsse von Verschmutzungen zu reinigen. Denn die Neustädter Friseurin ist seit kurzer Zeit Teil des Umweltprojektes „Hair help the ocean“ und spendet die in ihrem Salon anfallenden Haarabschnitte, damit aus ihnen Wasserfilter gebaut werden.
 
Denn Haare besitzen die besondere Eigenschaft, viel Fett aufzusaugen und diese Funktion auch nach dem Schneiden nicht zu verlieren. Daher eignen sie sich hervorragend dazu, als natürliches Reinigungsmittel gegen Verschmutzungen wie Öl, Benzin und Sonnenmilchreste in Gewässern wie Meeren, Flüssen und Seen eingesetzt zu werden. Ein Kilogramm Haar kann bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern und die Haarfilter können bis zu achtmal wieder verwendet werden.
 
„Ich war sofort begeistert, als ich von diesem Projekt gehört habe und hoffe, dass sich noch ganz viele weitere Salons und Friseure beteiligen“, berichtet Moni Palkowski im Gespräch mit dem reporter. Sie ist schon seit über 40 Jahren als Friseurin tätig und dabei sind Tonnen von Haarabfällen zusammen gekommen, von denen sich die wenigsten für die Anfertigung von Perücken eignen. „Dass ich mit diesen Abfällen jetzt dabei helfen kann, die Umwelt zu schützen, finde ich richtig toll“, freut sich Moni Palkowski. Aufmerksam wurde die gebürtige Berlinerin über eine Kundin auf die Möglichkeit, mit den Abfällen Gutes zu tun und stieß dann bei eigenen Recherchen schnell auf „Hair help the oceans“ mit Sitz in Bückeburg.
 
Dieses junge Unternehmen kümmert sich in Deutschland um die Weiterverarbeitung der hier gesammelten Haarreste und die gesamte Logistik. Die beiden Firmengründer Thomas Keitel und Emidio Gaudioso nahmen sich nach eigenem Bekunden den französischen Verein „Coiffeurs Justes“ (Faire Friseure) zum Vorbild, der seit 2015 aus Haarabschnitten und alten Nylonstrümpfen Wasserfilter herstellt, die bereits weltweit bei kleineren Verschmutzungen, aber auch Ölkatastrophen eingesetzt werden.
 
Und so funktioniert es:
Die beteiligten Salons sammeln die Haarabschnitte und schicken diese an „Hair help the oceans“, wo die Haare zwischenlagert werden und die sich darum kümmern, dass die Haare weiterverarbeitet werden und die fertigen Filter dort zum Einsatz kommen, wo sie gebraucht werden. Moni Palkowski und die anderen teilnehmenden Friseure unterstützen diese Arbeit mit einem monatlichen Unkostenbeitrag. „Mir ist es ganz wichtig, dabei zu helfen, dass dieses tolle Projekt noch bekannter wird“, betont Moni Palkowski. Außerdem sei es ihr wichtig, gerade auch hier an unserer schönen Ostsee, die Menschen und auch Urlauber für dieses Thema zu sensibilisieren. „Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas bewegen! Und meine Kundinnen und Kunden sind definitiv begeistert!“.
 
Weitere Informationen über das Projekt und wie man ein Teil davon werden kann gibt es auf der Homepage von „Hair help the oceans“ und natürlich im Salon von Moni Palkowski. (gm)


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