Neustadt in Holstein. Wie kommen Bürgerinnen und Bürger mit der Kommunalpolitik ins Gespräch - jenseits formeller Sitzungen und Gremien? Dieser Frage ging das Projekt „Was machen die denn da?“ im Dezember nach: mit zwei offenen Bürgersprechstunden im Wintertreff-Zelt auf dem Neustädter Marktplatz. Menschen unterschiedlicher Generationen nutzten das niedrigschwellige Angebot, um in kleinen Runden mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik zu sprechen. Am vergangenen Montag waren Bürgervorsteher Heinrich-Anton Holtfester sowie Ute Behrens (SPD), Dirk Vowe (CDU) und Mirco Stein (Bündnis 90/Die Grünen) beteiligt.

Die Bürgersprechstunde verstand sich dabei nicht als Forderungskatalog, sondern als Einladung zum persönlichen Austausch. Zentrales Element war eine Stellwand, an der Wünsche und Ideen auf Post-its gesammelt wurden. Die Themen reichten von öffentlichem Raum, Verkehr und Infrastruktur über Bildung und Angebote für Kinder und Jugendliche bis hin zu Fragen von Sicherheit, Teilhabe und sozialem Miteinander in Neustadt.

„Wünsche an die Politik funktionieren nicht wie Wunschzettel“, betont Ragna Riensberg vom Projektteam. „Echte Wünsche brauchen echte Gespräche“. Sebastian Bertram ergänzt: „Menschen brauchen ein Verständnis dafür, wo Politik handeln kann, wo Grenzen liegen und welchen Beitrag jede und jeder selbst leisten kann, damit aus einer Idee gemeinsame Wirklichkeit wird.“ Die Begegnungen im Wintertreff seien dabei ein zartes Pflänzchen im Wachstum.

Das Projekt „Was machen die denn da?“ schafft Räume für politische Bildung und Beteiligung im Alltag und richtet sich mit schulartübergreifenden Klassensprecherkonferenzen insbesondere an junge Menschen. Träger ist das Kinder- und Jugendnetzwerk Neustadt in Holstein, gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. (red)