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Vortrag bei der Stiftung Oldenburger Wall

Dr. Daniel Groß referierte spannend mit verblüffenden Forschungsergebnissen.

Dr. Daniel Groß referierte spannend mit verblüffenden Forschungsergebnissen.

Bild: hfr

Oldenburg in Holstein (mv). Im Oldenburger Bildungs- und Kulturzentrum berichtete Dr. Daniel Groß in einem Vortrag der Stiftung Oldenburger Wall von den Ergebnissen der archäologischen Grabungen im Vorfeld des Baues des Tunnels zwischen Lolland und Fehmarn. Dr. Groß, Archäologe und Museumskurator sowie Forschungskoordinator am Museum Lolland-Falster in Nykøbing, klärte die rund 50 Teilnehmer zunächst über die örtlichen Gegebenheiten im Bereich des Hafens und der Großbaustelle bei Rødby vor 5.000 bis 6.000 Jahren auf. Damals gab es dort hinter vorgelagerten Nehrungen einen großen, gut geschützten Fjord. In diesem nach Eindeichungen heute trockenliegendem Gelände fanden die Ausgrabungen statt. Neben vielen interessanten Informationen zu den Grabungen selbst und zu den Erkenntnissen über den ausgeprägten Fischfang verblüffte die Zuhörer der Zustand einer samt Stiel gefundenen Steinaxt. Gleiches galt für den Nachweis der Existenz eines Mädchens oder einer Frau, die von den Forschenden „Lola“ getauft wurde. So hatten die Ausgrabungen unter anderem einen kleinen Klumpen Birkenpech hervorgebracht, das früher einmal zum Kleben verwendet wurde. Dieser Klumpen wurde einer genetischen Untersuchung unterzogen und es konnte tatsächlich die DNA einer weiblichen Person, die das Pech vor Jahrtausenden weich gekaut hatte, gewonnen werden. Wissenschaftliche Analysen belegten, dass Lola dunkle Haare, blaue oder zumindest helle Augen und eine relativ dunkle Hautfarbe hatte. Es wurde sogar festgestellt, was sie kurz zuvor gegessen hatte. Der Abend bot insgesamt spannende und teils überraschende Einblicke in die Lebenswelt der Steinzeit sowie moderne archäologische Forschungsmethoden.

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