

Preetz/Plön (vg). Kaum vorstellbar und doch real: Die B 76, eine der meistbefahrenen Bundesstraßen im Land, wird ab Februar 2026 für mindestens 23 Monate zwischen dem Ortsausgang Plön und der Abfahrt Rathjensdorf voll gesperrt. Doch das ist noch nicht einmal die halbe Wahrheit: Die sanierungsbedürftige Strecke reicht bis zum Trenter Berg. Dieser Folgeabschnitt soll ab 2028 erneuert werden – der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr rechnet hier ebenfalls mit einer Bauzeit von circa zwei Jahren. Eine zusätzliche Hiobsbotschaft hält die Deutsche Bahn parat: Sie sperrt parallel – 13. April bis 30. Mai 2026 – die Schienenverbindung zwischen Kiel und Preetz, das macht den Umstieg auf die Bahn nicht gerade attraktiv.
Was spricht dagegen, den gesamten betroffenen Straßenabschnitt in einem Rutsch zu erneuern? „Die Planungen für die Erneuerung der B 76 sind aufgrund der sehr schwierigen Baugrundverhältnisse, des ökologisch sensiblen Umfeldes im Bereich der Plöner Seen sowie der geringen Platzverhältnisse zur Umsetzung der Baumaßnahme sehr komplex. Nur mit Teilung der Planung in zwei Abschnitte konnte ein Baubeginn in 2026 realisiert werden“, teilt der Landesbetrieb mit und betont: „Da die Planung und Ausschreibung des noch ausstehenden Abschnittes parallel zur Bautätigkeit durchgeführt wird, entsteht grundsätzlich kein Zeitverlust bei der Fertigstellung der Gesamtmaßnahme, denn aufgrund der zu berücksichtigenden Logistik – wie Abtransport des ausgebauten Bodens, Anlieferung und Lagerung von Maschinen und Baumaterialien – sowie der Sicherstellung der Erreichbarkeit der Anlieger wäre eine gleichzeitige Bauabwicklung in beiden Abschnitten nicht möglich.“
Da kleinräumige Umleitungen im direkten Umfeld aufgrund der nicht ausreichend dimensionierten Straßen nicht umsetzbar sind, erfolgt die Umleitung für die Hauptverkehrsrichtung Plön-Kiel daher nur über eine östliche großräumige Umleitung ab Schwentinental über die B 202, die K 29 nach Engelau und die B 430. Der Lkw-Verkehr mit Ziel Kiel soll bereits auf der A 1 weiter nach Oldenburg und von dort auf die B 202 geleitet werden. Dass die Pendler aus Preetz und Umgebung die lokalen Ausweichstrecken nutzen werden, dürfte logisch sein. Orte wie Lepahn, Trent, Lebrade, Rathjensdorf, Wahlstorf und Ascheberg müssen sich auf zusätzlichen Verkehr einstellen. Die Ämter und Gemeinden wurden frühzeitig von Landesbetrieb über die Situation informiert.

