Das Kind steht im Fokus
Plön (kud). Wenn Paare Eltern werden, ist dies oft das erste Mal, dass sie einen Säugling im Arm halten. Eine erstaunliche Erkenntnis von Fachleuten, die täglich mit jungen Familien zu tun haben. Der Kreis Plön trägt dieser Tatsache, die zu erheblichen Konflikten im häuslichen Bereich führen kann, jetzt mit einer Reihe von Maßnahmen Rechnung, die verstärkt dem Kindeswohl dienen sollen. Mehr Mitarbeiterstunden für das Kinderschutz-Zentrum Kiel, drei Jahre lang 10 000 Euro mehr für den Kreisjugendring. Im Kreishaus unterschrieb Landrätin Stephanie Ladwig jetzt die Verträge und stellte den neuen „Kinderleicht“-Ordner für junge Eltern vor. Diese fünfte Auflage, die wieder mit 1000 Exemplaren aufwändig produziert wurde, soll eine Orientierungshilfe darstellen, die Eltern Antworten und Hilfen anbietet für diesen Neustart in die spannende Zeit des Elternseins. Anselm Brößkamp, Leiter des Amtes für Jugend und Sport in der Kreisverwaltung, hat die Erfolgsgeschichte des Ordners von den ersten Anfängen begleitet. Die Grundidee für den von der Stadt Kiel in den Jahren 2008 und 09 entwickelten Ordner sei es gewesen, junge Eltern mit allen neuen Lebensbereichen des Neugeborenen zu konfrontieren. Wie ist die ideale Schlafumgebung für den Säugling, wie schaffen Eltern die Umstellung vom Stillen zum ersten Brei? Wie können Unfälle durch Umsicht verhindert werden? Wie lässt es sich mit einem Schreibaby leben? Und was ist zu tun, wenn die eigenen Nerven durch Schlafmangel oder schwierige Verhaltensweisen des Nachwuchses einmal völlig „blank liegen“? Wer den Ordner nicht einfach ins Bücherregal stellt, sondern ihn als Leitfaden bei allen Fragen zur Hand nimmt, wird schnell merken: Ich bin als Mutter oder Vater nicht allein. Es gibt für alle Lebenslagen mit dem Kind Menschen, die Antworten haben, mit nützlichen Hinweisen helfen können, problematische Situationen aufzulösen. Prävention und frühe Hilfe zum Thema „Kindeswohlgefährdung bietet das Kinderschutzzentrum Kiel an und verzeichnet einen starken Anstieg an Hilfegesuchen. „Das ist einerseits traurig, weil es zeigt, dass die Kindeswohlgefährdung durchaus ein Thema ist. Andererseits zeigt es aber auch, dass sich zum Beispiel Lehrer und Erzieher verstärkt mit dem Thema beschäftigen und damit auch ihre Aufmerksamkeit schärfen“, weiß Brigitte Linke, Diplom-Pädagogin beim Kinderschutz-Zentrum. Um die anfallende Arbeit überhaupt noch bewältigen zu können, hat der Kreis Plön eine Erhöhung der Beraterstunden von bisher 39 auf künftig 49 pro Woche beschlossen. Der Kreisjugendring ist seit Jahrzehnten fester Vertragspartner des Kreises Plön. Mit 68 000 Euro jährlich bezuschusst der Kreis dies Engagement, das Kindern und Jugendlichen Perspektiven für die Freizeit bietet. Drei Jahre lang soll dieser Betrag um weitere 10 000 Euro aufgestockt werden, damit das Bildungsreferat auch weiterhin hauptamtlich besetzt werden kann.

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