

Preetz (sh). Für die Oberstufenschüler des Berufsbildungszentrums (BBZ) in Preetz hieß es im Sommer Praktikumsluft schnuppern: Für vier Wochen tauschten die angehenden Energietechnischen Assistenten für Regenerative Energietechnik die Schulbank mit dem harten Berufsleben. Ihre Tätigkeiten und Erfahrungen präsentierten sie vergangene Woche im Rahmen einer Infobörse Mitschülern und Lehrern. „Die Schüler sollen einmal den Berufsalltag erfahren; für viele ist das Praktikum richtungsweisend“, erklärte Björn Hidde, Fachlehrer für Metalltechnik und Englisch am BBZ Plön. „In unserer ganzheitlichen Ausbildung wird ein breites Grundlagenwissen in der Elektrotechnik und Mechanik vermittelt Neben Mathe, Englisch und Deutsch befassen uns mit Fotovoltaik und Windkraft.“ Einen Vormittag lang präsentierten die Schüler ihre Praktikumserfahrungen an Flipcharts, mit Fotos, Plakaten, Werkzeugen und Handouts. Stellvertretender Schulleiter Jörn Wiezorek war begeistert vom Engagement der jungen Leute und wie sie die schulischen Erfahrungen in den Betrieben anwenden konnten. Justin Schildknecht schnupperte in den Beruf des Elektrikers bei der Firma Reinhard Röhr in Högsdorf rein. Sein Fazit: „Das Grundverständnis für den Beruf hat mir die Schule vermittelt“, so der 17-Jährige, der lieber etwas mit Programmieren in der Steuerungstechnik machen will, „ich durfte Elektroinstallationen schlitzen und Stromkästen verkabeln.“ Lucas Patala war in Plön bei Elektro Sohn in Kundendienst und Werkstatt tätig: „Pünktlichkeit und Ordnung sind im Arbeitsalltag wichtig“, hat der 19-Jährige erfahren. Er möchte später studieren und zu Siemens. Nach ihrer zweijährigen Ausbildung können die Schüler mit der erworbenen Fachhochschulreife beispielsweise ein Studium aufnehmen oder eine Ausbildung machen und ihren Facharbeiterbrief erwerben. Mit Laptop und Handy präsentierte Tom-Rune Bornholdt seine selbst entwickelte App für die Firma RaumZeit Media in Bremen. Er möchte ins Ausland gehen und Spieleentwickler oder Gamedesigner werden und bietet mit seiner App für veggiefinder.de Hilfe bei der Suche nach vegetarischen Restaurants. Mit ihrer schulischen Ausbildung in modernen und hervorragend ausgestatteten Werkstätten und Laboren gibt es für Energietechnische Assistenten vielfältige Einsatzmöglichkeiten bei Energieversorgern von Wind-, Wasser- oder Solarkraftwerken, in der Agrartechnologie, bei Herstellern von elektrischen Anlagen und Bauteilen und in Ingenieurbüros im Bereich regenerative Energietechnik. Findan von Hollen erläuterte Mitschülern seine Konstruktionen mit dem CAD-System Solid Works, die er bei dem Windkraftanlagenhersteller Aerodyn in Rendsburg machen durfte: „Ich hatte sogar einen eignen Arbeitsplatz.“ Beim IT-Dienstleister der Bundeswehr konnte Torsten Schuster Erfahrungen sammeln. „Ich bin in viele Kasernen gekommen, wir haben uns beispielsweise um die Telefonanlagen gekümmert“, erzählte der 25-Jährige, der später in die Programmierung gehen möchte, begeistert. Johann Wiederich war beim Bundeswehr-Dienstleistungszentrums der Unteroffiziersschule Plön: „Ich habe geholfen, Steckdosen, Kochkessel und Servicewagen instand zu setzen. In der Schule haben wir gelernt, wie man Kabel verlegt, das konnte ich da gleich machen.“ Das Ziel des 18-Jährigen ist eine Ausbildung bei der Bundeswehr als Elektriker oder Elektroniker.