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Freiwillige Feuerwehr Preetz blickt auf 189 Einsätze zurück – nächstes Jahr ist Jubiläum

Preetz (vg). Diesen Termin dürfen sich die Schusterstädter bereits rot im Kalender anstreichen: Vom 18. bis 20. Juli 2025 feiert die Freiwillige Feuerwehr Preetz ihr 150-jähriges Bestehen. Dies teilte Stadtwehrführer Manfred Wenselowski am vergangenen Freitag auf der Jahreshauptversammlung in der Fahrzeughalle des Gerätehauses mit. Wie viele Einsätze die Truppe bis dahin zu bewältigen hat, steht in den Sternen. Die Bilanz 2023 gibt aber einen Anhaltspunkt, welches Pensum die ehrenamtlichen Kräfte Jahr für Jahr zu bewältigen haben.
In den vergangenen zwölf Monaten wurde die Wehr 189-mal alarmiert. 40-mal musste sie zur Brandbekämpfung ausrücken, 128-mal zu technischen Hilfeleistungen. Auch 19 Fehlalarme waren dabei. Oft waren Menschenleben in Gefahr: „Im vergangenen Jahr konnten wir 31 Personen retten, für fünf kam jede Hilfe zu spät. Am tragischsten war dabei am 27. März ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus am Ragniter Ring. Es war ein psychologisch schwieriger Einsatz, der Anblick einer verbrannten Frau war schrecklich“, sagte Wenslowski. Den Einsatzkräften stand deshalb eine psychosoziale Notfallversorgung zur Seite.

Glimpflich verliefen ein Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus auf der Glindskoppel und ein Feuer in einem Lagerhaus in direkter Nachbarschaft zur Feuerwehr. Einschreiten mussten die Helfer auch bei einer Rauchentwicklung aus einem Müllwagen und beim Brand eines Dixi-Klos. Technische Hilfe leistete die Wehr unter anderem bei einer Personensuche mittels ihrer Drohne, bei der Rettung eines gekenterten Seglers auf dem Lanker See und bei der Bergung eines mit 4000 Litern Düngemittel beladenen Traktors auf der B 76. „Auch zahlreiche Sturmeinsätze waren dabei, und 28-mal wurden wir zu Türöffnungen gerufen“, so Wenselowski, der betonte: „Als ehrenamtliche Kräfte haben wir viel Zeit für die Sicherheit der Bürger eingesetzt. Allein für Einsätze haben wir 3325 Einsatzstunden geleistet – dafür ein großes Dankeschön an alle Kameradinnen und Kameraden.“
Darüber hinaus hatten die Feuerwehrleute den Regeldienst und Sonderdienste – etwa für Atemschutzträger, Drohneneinheit oder Wasserrettung – zu absolvieren. Eine gute Ausbildung ist schließlich das A und O. Zum Jahreswechsel zählte die Preetzer Wehr insgesamt 148 Mitglieder, darunter 88 Personen im aktiven Dienst und 33 Mädchen und Jungen in der Jugendabteilung. Der Altersdurchschnitt der Einsatzabteilung beträgt 38 Jahre.
Bürgermeister Tim Brockmann sprach in seinem Grußwort von beeindruckenden Zahlen, auf die man stolz sein könne. „Allein zwölf Neueintritte sprechen eine deutliche Sprache.“ Aber nicht nur personell sei die Wehr hervorragend aufgestellt, das beweise auch der moderne Fahrzeugpark. „Das kostet Geld. Es ist aber gut angelegtes Geld und dient unser aller Sicherheit“, sagte Brockmann und unterstrich: „Sie machen diesen Job freiwillig, dann können Sie auch erwarten, dass Ihnen sicheres Gerät zur Verfügung steht.“ Kein finanzielles Vergnügen werde es für die Stadt, wenn in diesem Jahr über die Beschaffung einer neuen Drehleiter zu entschieden sei, „aber wir werden eine sehr gute Lösung finden“, zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich. Der Kostenpunkt liegt bei etwa einer Million Euro.

Brockmann dankte der Freiwilligen Feuerwehr ausdrücklich für die stete Einsatzbereitschaft 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. „Viel zu oft wird es als Selbstverständlichkeit angesehen, dass Sie zur Stelle sind, wenn’s brennt oder klemmt. In den Dank möchte ich auch Ihre Angehörigen einschließen. Denn ein guter Heimathafen ist wichtig, etwa wenn man nach den Einsätzen reden muss.“ Auch Stadtpräsident Hans-Jürgen Gärtner übermittelte den Dank der Bürger und sagte mit Blick auf die Wehr stellvertretend für die Einwohnerschaft: „Ich fühle mich in Preetz gut und sicher aufgehoben!“ Noch mehr Lob gab es vom Leiter des Polizeireviers Plön, Michael Martins. „Wir schätzen es, die Preetzer Wehr an
unserer Seite zu haben“, sagte der Polizeichef und bezeichnete die Kameradinnen und Kameraden als echte Profis. Lob, das der Wehrführer postwendend zurückgab. Wenselowski sprach von einer super Zusammenarbeit mit Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und den anderen Behörden.

Unter den zahlreichen Ehrungen, die an diesem Abend vorgenommen wurden, stachen einige besonders heraus. So wurde der ehemalige Jugendwart und spätere Ortswehrführer Bernd Latendorf mit einer Bandschnalle für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Brandschutz-Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Markus Behnke und in Abwesenheit Volker Grönwohld. Heiko Ruser wurde das Brandschutz-Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst ausgehändigt. Und mit dem Schleswig-Holsteinischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber wurde schließlich Michael Papke ausgezeichnet, der Herausragendes bei der Ausbildung von speziellen Kräften der Wasserrettung geleistet habe.

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