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Reporter Eutin

Glassammler aus Nah und Fern

Plön (t). Am Sonntag, den 3. Juni 2019 findet von 10 bis 13 Uhr das 17. Internationale Flaschen- und Glassammlertreffen auf dem Museumsvorplatz des Plöner Kreismuseums statt. Glassammler aus nah und fern kommen am Sonntag wieder zum Museum des Kreises Plön, um ihre Gläser zu tauschen zu verkaufen oder um selbst besondere Stücke zu erwerben. Auch in diesem Jahr haben sich wieder Gäste von nah und fern angekündigt. Glassammler aus Holland, Frankreich, Dänemark, England, Polen und Belgien, Bayern und der unmittelbaren Umgebung haben sich bereits angekündigt.
Auch für Besucher ist der Glasmarkt, der von außen betrachtet einem #Flohmarkt gleicht, ein Erlebnis und Gäste sind herzlich willkommen. Zwischen den Sammlerstücken ist sicher auch für den Laien das ein oder andere interessante oder einfach dekorative Stück dabei. Zudem erhält man einen faszinierenden Einblick in die Sammelleidenschaft rund um den zerbrechlichen Werkstoff Glas. Gern geben die Sammler ihr Wissen weiter. Das Internationale Flaschen- und Glassammlertreffen wird zum 17. Mal durch das Ehepaar Hella und Jürgen Böhrens ehrenamtlich organisiert. Ihnen ist der Fortbestand dieses in der Glasszene so beliebten und für Plön auch touristisch bedeutenden Treffens zu verdanken. Durch ihre liebevolle Organisation sind viele Freundschaften zwischen den Glassammlern entstanden, die meist anlässlich des Treffens ein verlängertes Wochenende in Plön verbringen. Bereits am Vortag lädt das Ehepaar zu einem internen, geselligen Beisammensein in den eigenen Garten ein.
Es knüpft unmittelbar an unsere Sammlung an, betont Museumleiterin Julia Meyer mit stolzem Blick auf die Norddeutsche Glassammlung des Museums. In Fachkreisen wird sie als die bedeutendste Spezialsammlung norddeutschen Glases nördlich der Alpen bezeichnet. Die Glassammlung des Museums besteht aus Gebrauchsglas, das während des 16. und 19. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein benutzt und produziert wurde. Seit 1575 kamen Glasmacher aus Hessen und Südniedersachsen nach Holstein, da hier das für die Glasherstellung notwendige Rohmaterial, vor allem Buchenholz, noch reichlich vorhanden war und gleichzeitig die Gutsbesitzer bestrebt waren, ihre Hoffelder auf Kosten des Waldes auszuweiten. In dieser Gegend sind eine Vielzahl von Glashütten entstanden, an deren Standorte heute noch viele Orts- und Flurnamen erinnern (z.B. „Gläserkoppel“ oder „Glasholz“). Auch einer der berühmtesten Glasmacher stammt aus dem Kirchspiel Plön: Gemeint ist Johann Kunckel, der um 1638 auf der Ascheberger Glashütte geboren und aufgewachsen ist. Noch heute, nach über 300 Jahren, gilt Johann Kunckel als eine der bekanntesten und wohl bedeutendsten Persönlichkeiten der neueren Glasgeschichte. Sein Goldrubinglas war im Barock sehr beliebt und so ist das Museum stolz, nicht nur zwei Teetassen mit Untertassen, sondern auch eine Goldrubinflasche aus seiner Glashütte zu besitzen. Parallel zum Glasmarkt kann die Dauerausstellung des Museums und die derzeitige Sonderausstellung „OLSBORG lebendig – Familienausstellung über die slawische Inselburg vor 1000 Jahren“ bei freiem Eintritt angeschaut werden.


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