

Preetz (tg). Zehn Igel haben es über die kalte Jahreszeit geschafft und konnten im Wildtierheim wieder aufgepäppelt werden. Dank der guten Pflege der vielen Ehrenamtlichen können die Jungtiere nun wieder ausgewildert werden. Leiterin Wiebke Baruth ist an diesem Tag mit ihren Helfern, Bero Mattson und Nicodemus Heßler, in der Postseefeldmark unterwegs, um wieder zwei Pflege-Igel auszusetzen. Behutsam werden die Tiere in die freie Natur entlassen. Anfangs noch etwas verstört, sind die Jungtiere schon bald im dichten Unterholz eines Knickes verschwunden. „Igel sind Einzelgänger. Sanftes Auswildern funktioniert hier meistens nicht, - die stiefeln einfach los und wollen ihr Revier erkunden“, erklärt Wiebke Baruth. Gebiete wie die Postseefeldmark eignen sich hierfür besonders gut, dort finden die stacheligen Gesellen viele Insekten als Nahrungsangebot. Auch alte, verwilderte Gärten bieten sich hierfür an. „Wir können den Besitzern aber nicht versprechen, dass die Tiere dann auch vor Ort bleiben, - meistens ist das nicht der Fall“, berichtet die Leiterin schmunzelnd. Immer zur Frühjahrszeit startet die Auswilderungsaktion des Preetzer Wildtierheims für seine Pflege-Igel. Diese werden meistens im Herbst oder zur beginnenden Winterzeit im Vorjahr dort abgegeben. Igel brauchen 600g Gewicht, um über den Winter zu kommen. „Wir bekommen im Herbst oft untergewichtige Jungtiere mit um die 200g, oft noch dazu mit Wurmbefall“, schildert Wiebke Baruth. Aber nicht jedes Tier, was den Menschen über den Weg läuft, braucht auch Hilfe und muss im Wildtierheim abgegeben werden. „Wenn das Tier ein normales Verhalten zeigt, sich normal bewegt und keine äußeren Krankheitsanzeichen hat, sollten sie in Ruhe gelassen werden“, betont die Leiterin. Mögliche Krankheitsanzeichen sind: verschwollene Augen, flache/apathische Atmung, oder das Tier liegt auf der Seite. Doch bevor ein Igel eingepackt und zum Wildtierheim gebracht wird, empfiehlt Wiebke Baruth vorher einen kurzen Anruf bei ihr, um zu klären, ob das Tier auch wirklich Hilfe braucht: 0171/4086331 (für dringende Notfälle!). Alternativ kann im eigenen Garten eine Futterstelle für die Igel eingerichtet werden (mit zuckerfreiem Katzenfutter als Angebot). Die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich im Rahmen der offenen Jugendarbeit im und für das Wildtierheim engagieren, sind ein unverzichtbarer Bestandteil, bei der Betreuung der vielen Wildtiere. „Wir wollen die Jugendlichen vor allem ermutigen, Eigeninitiative zu ergreifen, - jeder bringt sich bei uns ein und wird nach seinen Fähigkeiten eingesetzt“, so Wiebke Baruth. Im Wildtierheim gibt es immer viel zu tun, die Aufgaben sind vielfältig. Hierzu zählen natürlich die Pflege und Betreuung der Tiere, aber auch Reparaturarbeiten. Rund 30 ehrenamtliche Helfer sind aktuell abwechselnd im Einsatz, von jung bis alt, wobei der Schwerpunkt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen liegt. Bero Mattson ist erst seit kurzem dabei. „Ich wollte einfach Tieren helfen und nach einem Tag reinschnuppern in die Arbeit hier, war ich sofort begeistert“, schildert der 16jährige Schüler. Nicodemus Heßler engagiert sich bereits seit einem Jahr. „Es macht mir viel Spaß, etwas mit Tieren zu machen und dabei noch etwas zu lernen“, so der 15jährige. Das Team des Preetzer Wildtierheims freut sich immer über zusätzliche Helfer, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Spenden oder Tierpatenschaften sind ebenfalls möglich. Kontakt (nach Absprache): Kirchplatz 9, 24211 Preetz. Telefon: 04342-7991173 (AB), Mail: info@wildtierheim.de.