

Plön. Einer- und Zweierkajaks lagen am Ufer bereit, aber
auch der Zehner-Kanadier wurde schon am Steg festgemacht. Für den
Wassersportverein Plön-Fegetasche (WPF) hieß es zum offiziellen Abschluss der
Kanusport-Saison wieder einmal „Abpaddeln“. Am vergangenen Sonnabend verband der
Verein dieses mit einer Feier zum 50-jährigen Bestehen seines Vereinsheims auf
dem Gelände der ehemaligen Ölmühle.
Die Mitglieder sind zu Recht stolz auf das, was sie und ihre Vorgänger in den
letzten Jahrzehnten hier geschaffen haben. 1965 übernahm der fünf Jahre zuvor
gegründete Verein das Gelände von der Stadt Plön als Pächter. Seitdem wurde und
wird das im 18. Jahrhundert gebaute, unter Denkmalschutz stehende Mühlengebäude
überwiegend in Eigenleistung saniert. Eine großartige Leistung: Unzählige
Arbeitsstunden und großzügige Geldspenden der Mitglieder sind in die
Grundsanierung des Gebäudes geflossen. Seit den 70er Jahren wurde das
Vereinsheim innen ständig weiter renoviert, der größte Teil war 1985 geschafft.
Im selben Jahr bekam es auch noch einen neuen Außenanstrich. Zum Glück gehören
bis heute dem Verein auch immer einige lokale Handwerker an, die ihr Wissen und
Material kostenlos mit einbringen. Das nächste Projekt wird der Einbau einer
Gasheizungsanlage sein, denn die Ölheizung ist in die Jahre gekommen. 1966 wurde
das erste Bootshaus gebaut, 1974 kam ein zweites hinzu. Im letzten Jahr haben
die Mitglieder hier neue sanitäre Anlagen eingebaut und die Bootshäuser von
außen neu gestrichen. Hervorzuheben sei der Einsatz des ehemaligen Ersten
Vorsitzenden und heute noch aktiven Mitglieds Hermann Frahm, der von 1962 bis
1999 die Geschicke des WPF leitete, sagte Pressewartin Dr. Susanne Luber
anlässlich der Jubiläumsfeier. „Die Pacht ist ein Glücksfall für den Verein und
eine gute Sache, sie nützt beiden Seiten“, ergänzt sie. In den 60er Jahren
musste aber auch erst einmal das verwilderte Gelände von Unrat befreit werden,
Ufer wurden befestigt, Bäume und Sträucher gepflanzt, alles in „Handarbeit“.
2005 gab es hier in Sachen Landschaftspflege zwei große Veränderungen. Die alte
Übersetzstelle für Boote vom Höftsee zum Großen Plöner See wurde zu einem
modernen Rollenpass umgebaut. „Dieser ist ein wichtiger Beitrag zur
touristischen Attraktivität der Region und wird von Einheimischen und Gästen
viel genutzt“, erklärte Susanne Luber. Außerdem wird die Schwentine seitdem über
eine ökologisch vorbildliche Sohlgleite geleitet. Das neu entstandene, kleine
Ökotop bietet beste Bedingungen für Fische, Vögel und Pflanzen. Insgesamt
präsentiert sich das Gelände auch für die Menschen als Erholungsort. Noch auf
dem Zuweg ahnt man es nicht. Erst wenn man die Rückseite des Mühlengebäudes und
die kleine Brücke über den Mühlengraben passiert hat, eröffnet sich der Blick
auf das Grundstück mit großer Rasenfläche und über den Höftsee. Oft sind auch
deswegen Paddelgruppen zu Gast und Besucher sind auf dem öffentlichen Gelände
jederzeit willkommen. Am letzten Sonnabend versammelten sich bei herrlichem
Sonnenschein etliche Mitglieder hier noch ein letztes Mal in dieser Saison. Der
Erste Vorsitzende des Vereins, Heiko Möhring, moderierte nach einer Begrüßung
die Bootstaufe dreier neuer Boote. Eines davon, ein Vajda Kajakeiner, wurde
großzügig von der Sparkassen-Finanzgruppe mitfinanziert. Danach ging es zur
gemeinsamen Abschlusstour auf den See. Die kühle Brise störte die Paddler nicht.
Jochen Henschen, mit 93 Jahren ältestes aktives Mitglied, blieb deswegen aber an
Land. „Das muss ich nicht mehr machen, da schiebe ich gerne mein Alter vor“,
sagte er augenzwinkernd. Ansonsten wäre das wohl kein Problem, „man darf nur
nicht ängstlich sein“. Die anderen aktiven der insgesamt 160 Mitglieder paddeln
aber auch nach diesem Sonnabend noch weiter, solange der See eisfrei ist. Beim
WPF sind Mitglieder aller Altersgruppen vertreten und nutzen „vom Binsenbummeln
bis zum Rennpaddeln“ die Möglichkeit, mit Privat- oder Vereinsbooten das Revier
zu erkunden, so Susanne Luber. Insbesondere liege dem Verein aber die
Jugendförderung am Herzen. Jugendwart Manfred Rose, Claus-Henrick Estorff und
Peter Braun trainieren derzeit zweimal wöchentlich15 Kinder und Jugendliche. In
der Saison von März bis Oktober gibt es genügend Gelegenheit, sich mit anderen
zu messen, von der Plöner Nachwuchsregatta über Regatten in ganz Norddeutschland
bis zu Wettkämpfen in der bundesweiten Leistungsklasse. Im Wintertraining steht
Fitness auf dem Programm. Informationen und Kontakt unter www.wpf-ploen.de.