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Lothar Eisenberg ist neuer König der Preetzer Schützengilde

Preetz (vg). Am Ende flossen Tränen – vor Glück: Als Wolfgang Schneider, erster Ältermann der Preetzer Schützengilde, am Sonnabend gegen 21.30 Uhr den Namen neuen Schützenkönigs bekannt gab, war die Freude im Festzelt auf dem Schützenplatz groß. Insbesondere der gerade zur Majestät ausgerufene Schützenbruder Lothar Eisenberg zeigte sich mächtig gerührt. „Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit, mit 76 Jahren noch mal König zu werden“, erklärt er seine Freudentränen. Diese große Ehre sei zum jetzigen Zeitpunkt für ihn völlig überraschend gekommen.
Der frühere Mitarbeiter des Adeligen Klosters Preetz ist seit 21 Jahren Mitglied der altehrwürdigen Vereinigung von 1442. Dass er und Ehefrau Barbara Eisenberg-Ludley nun besonders hofiert werden, davon geht Eisenberg nicht unbedingt aus. „Als König muss man selbst viel unternehmen und dort tätig werden, wo man angefragt wird.“ Auf das Majestätenpaar kommen also einige Verpflichtungen zu. Den ersten offiziellen Termin hat König Eisenberg bereits am Dienstag wahrgenommen: Die Gildeführung hat in einer Optimierungssitzung eine Bilanz des Schützenfestes gezogen und geschaut, wo es eventuell Verbesserungsbedarf gibt.
Am Sonnabend waren die Preetzer Gildebrüder und ihre Gäste – in den Tross eingereiht hatten sich Vertreter von Feuerwehr und THW, Plöner Schützengilde und Schützengesellschaft Stavenhagen – bereits am frühen Morgen gegen 8.15 Uhr vor dem Rathaus angetreten, wo sie von Bürgermeister Tim Brockmann begrüßt wurden. Eine Abordnung empfing er dann zum Small Talk im Trauzimmer – darunter die erste Stavenhagener Schützenkönigin Marie Wynarski, die am Nachmittag als einziger weiblicher Ehrengast auch auf den Vogel schießen durfte. „Ich bin von der Preetzer Gilde sehr freundlich und mit viel Interesse aufgenommen worden. Einen Umzug organisieren wir auch in Stavenhagen“, sagt sie und fügt hinzu: „Aber die Art, die Majestät zu ermitteln, ist doch sehr unterschiedlich. Außerdem wird in Preetz mehr gesungen und werden mehr Reden gehalten“, schmunzelt die 24-jährige Bogensportlerin.
Tatsächlich wird in Preetz nicht der beste Schütze oder der, der das letzte Stück vom Vogel aus dem Kugelfang schießt, König. Das ist eine Entscheidung, die mehr oder weniger das „Gildeschicksal“ fällt – und diesmal traf es Lother Eisenberg. Die Kette des Königsschützen wurde in diesem Jahr Detlev Hoffmann um den Hals gehängt: Er hatte bereits mit dem 697. Schuss den hölzernen Vogel „erlegt“. Im Vorjahr wurden dafür noch 823 Kugeln benötigt, davor waren es oft über 1.000 Schuss.

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