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Orientierungslauf – Eine Sportart für die ganze Familie

Preetz (tg). Zahlreiche Anfänger waren an diesem Mittwochnachmittag in den Mühlenaupark gekommen, um am Orientierungslauf-Schnuppertraining des PTSV teilzunehmen. Für die Läufer galt es, eine Strecke von zwei Kilometern zu absolvieren. Diese Form des Orientierungslaufs, der sogenannte Sprintlauf, mit kürzeren Strecken, oft durch urbanes Gelände, gibt es erst seit einigen Jahren. Der Orientierungslauf selbst ist eine spezielle Variante des Laufsports. Die Ursprünge dieser Sportart liegen in Skandinavien. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich der Orientierungslauf von dort aus weltweit verbreitet. Die erste Deutsche Meisterschaft fand 1963 statt. „Bei einem normalen Lauf ist die Strecke festgelegt und die Sportler versuchen diese in der schnellsten Zeit zurückzulegen.“, erklärt PTSV-Übungsleiter Christian Stamer. „Beim Orientierungslauf ist hingegen die Strecke nicht vorgegeben.“ Anhand der anzulaufenden Kontrollpunkte (Posten) und des Geländes wählen die Wettkämpfer die Strecke selbstständig. Sie versuchen dabei diese Posten nacheinander, in einer festgelegten Reihenfolge, schnellstmöglich anzulaufen. Grundlage hierfür ist eine spezielle Geländekarte, die jeder Sportler erst kurz vor dem Start erhält und die er während des Laufes mit sich führt. Diese Karte hat besondere, weltweit normierte Symbole und geht weit über die Details normaler Geländekarten hinaus. „Für die Läufer ist es wichtig, wie weit die einzelnen Flächen belaufbar sind.“, betont Übungsleiter Stamer. Hier können auch Umwege möglicherweise Sinn machen, wenn sie schneller zu erlaufen sind, als die vermeintlich kürzeste Route. Ein weiteres Hilfsmittel für die Läufer ist, neben der Karte, ein Kompass, um nicht die Orientierung zu verlieren. Dies ist vor allem im Gelände wichtig. Weil die Wegstrecke nicht vorgegeben ist, kommt es nicht nur auf die läuferische Fitness der Sportler an. Entscheidend ist ebenso deren geistige Beweglichkeit, Orientierungssinn und Konzentrationsfähigkeit, so Stamer. Mit Hilfe eines Registrierungschips dokumentiert jeder Läufer das Erreichen der einzelnen Kontrollpunkte selbstständig. Wichtig ist nur die richtige, weil vorgegebene Reihenfolge des Anlaufens der einzelnen Streckenmarken. Sohn Konrad Stamer ist ebenfalls vom Laufvirus befallen. Der 15jährige wurde von seinen Eltern bereits seit er denken kann zu den Trainings und Wettkämpfen mitgenommen. Ihn reizt nicht nur die läuferische Seite des Sports. „Man muss schnell entscheiden, welche Route man wählt und wie man laufen muss.“, erklärt er. „Die Kombination aus Laufen und gleichzeitig Karte Lesen ist sehr anspruchsvoll, ob im Gelände als auch in der Stadt.“, so der Schüler. Sein Ziel ist in diesem Jahr der deutsche Meistertitel im Einzel und die Qualifizierung für die Jugendeuropameisterschaft. „Die Läufer kennen sich und es ist immer eine tolle familiäre Atmosphäre.“, beschreibt Konrad Stamer die Wettkampfzeiten. Christian Stamer und seine Orientierungsläufer freuen sich immer über Neueinsteiger. Eine besondere körperliche Kondition ist nicht Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg. „Es kommt vor allem auf den Spaß an! - Viele laufen aus Freude mit. Sie reizt das Suchen und Finden und weniger die läuferische Herausforderung.“, erklärt der Übungsleiter. Der Orientierungslauf ist für alle Altersgruppen ab ca. neun Jahren geeignet – auch für Senioren. Die Sportart hat sich in den letzten Jahren zu einer Familiensportart entwickelt, so Christian Stamer. Trainiert wird immer mittwochs, ab 18 Uhr, in der Regel am Wehrberg. Weiterführende Informationen siehe: http://www.preetzer-tsv.de/orientierungslauf.html. Auskünfte erteilt Christian Stamer unter: Tel. 04342/858575 bzw. Mail: christian.stamer@ki.tng.de.


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