Preetz (vg). Kuriose Situation am Donnerstagmorgen in Preetz: Gegen 6.05 Uhr raste ein weißer VW Caddy in den Eingang der Schwimmhalle in der Johannes-Gutenberg-Straße. Da das Hallenbad zurzeit saniert wird, durchbrach der Täter mit dem Fahrzeug zunächst den Bauzaun, rammte dann die Eingangstür zweimal, sprang aus dem Wagen und zerstörte im Gebäudeinneren zwei Fensterscheiben – und ergriff anschließend die Flucht. Im Laufe des Tages konnte die Polizei einen Tatverdächtigen, ein 36-jähriger Bulgare, ermitteln. Er habe offenbar aus „Frust“ gehandelt, sagte Bürgermeister Tim Brockmann gegenüber dem Reporter.
„Wir haben uns intern schon viele Theorien zurechtgelegt, wie diese völlige unsinnige Tat zu erklären ist“, so Brockmann, der erleichtert ist, dass hier anscheinend zumindest kein schwerwiegenderes Tatmotiv zugrunde liegt. „Am entstandenen Schaden ändert das natürlich nichts. Und die ursprünglich für den 10. Dezember geplante Wiedereröffnung der Schwimmhalle wird sich auf Anfang oder Mitte Januar verzögern“, erläutert der Verwaltungschef. Der verursachte Gesamtschaden dürfte laut Einschätzung der Polizei im unteren fünfstelligen Bereich liegen. Ein Handwerksbetrieb hat noch am Donnerstag eine provisorische Eingangstür montiert.
Dass der Polizei der genaue Tatablauf bekannt ist, verdankt sie einem Mitarbeiter einer Baufirma, der als einziger an diesem Morgen bereits vor Ort war und sich selbst angesichts der überfallartigen Situation in den Keller rettete. Der Zeuge konnte aber noch beobachten, wie nach dem Unfall zwei männliche Personen in das Gebäude hineingingen und kurze Zeit später zum Fahrzeug zurückkehrten. Im Rahmen der Flucht beschädigte das Fahrzeug noch eine Ladesäule. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief negativ. 
Ein Zeugenhinweis führte dann zum Auffinden des Tatverdächtigen und des Fahrzeuges in Kiel. Der Hinweisgeber hatte das beschädigte Fluchtfahrzeug im Kieler Stadtteil Südfriedhof am Straßenrand gesehen. Über den Fahrzeughalter erlangte die Polizei Hinweise auf den Nutzer, der im Anschluss gestand, Fahrer des Fahrzeuges und somit auch Verursacher des Unfalls gewesen zu sein. Die Polizeistation Preetz führt nun die weiteren Ermittlungen.