

Plön. Seit zehn Jahren gibt es das Programm
„Erfahrungswissen für Initiativen“ im Kreis Plön, das Teil des Landesnetzwerks
Schleswig-Holstein ist. „Menschen 55+“, die ihr Erfahrungswissen „nachberuflich“
ehrenamtlich weitergeben möchten, initiieren eigene Projekte oder bringen sich
bei bestehenden ein. Dabei agieren sie grundsätzlich partei- und
konfessionsunabhängig.
Als eine der zwölf Anlaufstellen im Land bietet die Kreisvolkshochschule Plön
e.V. (KVHS) ihnen die Möglichkeit, sich zu informieren, organisieren und
auszutauschen. Landesweit sind in 135 Projekten etwa 140 seniorTrainerinnen
engagiert. Im Kompetenzteam Kreis Plön sind zurzeit neun Männer und Frauen
aktiv. Sie versuchen einerseits neue Ehrenämtler für das Amt zu gewinnen,
andererseits sind sie aber auch tatkräftig mit eigenen Projekten beschäftigt. So
unterrichtet die pensionierte Lehrerin Inge Vahland (66) MigrantInnen in Deutsch
und Ingeborg Wittig (66) bringt ihre Erfahrung als Sozialpädagogin in ihr
Projekt „Wir gärtnern mit Kindern“ ein. Der Diplom-Physiker und ehemalige
Geschäftsführer Wolfgang Boppel (66) hat fast vier Jahre lang die Schülerfirma
„Ratzefummel“ an der ehemaligen Wilhelminenschule in Preetz angeleitet und ist
jetzt in „Theos Wiese“, einem Projekt der Klassenstufe 7 in der
Gemeinschaftsschule Preetz, involviert. Für die acht Outdoor-Teilprojekte wie
zum Beispiel Pferdehaltung, Teichbeobachtung oder Kompostieren wird noch
händeringend Unterstützung zur Anleitung der Kinder gesucht. Aufgrund der
Anschaffungen und der Verwaltung der Teilprojekte soll nun ein Verein gegründet
werden. Auch dafür stehen die anderen seniorTrainerinnen und das Netzwerk mit
Rat und Tat zur Seite. Die Themen und die Altersgruppen sind also sehr
vielfältig und richten sich jeweils nach dem Erfahrungsschatz der
seniorTrainerinnen und dem Bedarf in den Gemeinden. Es können auch bestehende
Initiativen, Vereine, Gruppen oder einzelne Menschen unterstützt werden.
Interessenten nehmen zunächst an einigen monatlichen Treffen zum gegenseitigen
Kennenlernen und an Hospitationen teil, bevor sie sich zu einer zwei mal drei
Tage dauernden Qualifizierung anmelden können. Diese findet an der akademie am
see. Koppelsberg statt und schließt mit der Urkundenübergabe durch einen
Vertreter des Landessozialministeriums. „Die Projekte sind ja sichtbar“, so die
Leiterin der KVHS Heike Zura. „Wir möchten nun die Idee dahinter noch bekannter
machen“, wirbt sie für das Ehrenamt seniorTrainerin. Dabei geht es darum,
Menschen zu finden, die in Selbstbestimmtheit und ohne Konkurrenz eigene
Projektideen verwirklichen möchten. Ein wichtiger Aspekt bei den Projekten mit
Kindern und jungen Menschen ist natürlich der Austausch zwischen den
Generationen. Der Einsatz ist aber auch in Themenfeldern wie Senioren, Technik,
Kultur/Geselligkeit oder besonderen Lebenslagen denkbar. Als Teil des
Kompetenzteams stehen die seniorTrainerinnen nie allein da, sondern werden
jederzeit sachkundig unterstützt. Und außerdem „tut es einfach gut, sich sozial
zu engagieren“, stellt Inge Vahland stellvertretend für alle aktiven Ehrenämtler
fest. Es gebe oft direkte positive Rückmeldung im Projekt. Eine Anerkennung der
besonderen Art hat gerade Ingeborg Wittig erfahren. Ihr Projekt „Wir gärtnern
mit Kindern“ wird in der aktuellen Ausgabe einer Frauenzeitschrift vorgestellt.
Die seniorTrainerinnen treffen sich jeden letzten Montag im Monat um 10 Uhr in
der vhs Preetz, in der Kirchenstraße 31. Bei diesen Treffen können sich
Interessierte informell und unverbindlich über die Arbeit als seniorTrainerin
informieren. Kontakt: Heike Zura, KVHS, Rufnummer 04522 2327 oder
info@kvhs-ploen.de.