Willkommene Wegelagerer auf Gut Wittmoldt
Wittmoldt (los). Da sitzt er nun auf seiner Böschung im windigen Wald, „Der Wegelagerer“, und guckt mit gekrümmten Zehen aufs Wasser. Auf der Halbinsel im kleinen Plöner See, wo die Schwentine in Richtung Preetz weiter fließt, hat die aus wetterbeständigem Weißbeton gefertigte Skulptur von Künstler Aurel Rückner ihren Platz erhalten. Sie zählt zu einer ganzen Reihe Aufsehen erregender Arbeiten, die am „Seeweg“ des Gutes Wittmoldt neu platziert wurden. Bis Herbst können Kunstfreunde die Outdoor-Ausstellung bei einem Entdeckungsrundgang in Eigenregie oder auch im Rahmen von Führungen mit Kuratorin Angeline Schube-Focke vom Kulturverein Seeweg Gut Wittmoldt erkunden. Sie hat das Konzept dazu entwickelt und freut sich, dass der Ort als naturnahe Kulisse eine ungewöhnliche Präsentation von Kunst ermöglicht, die jenseits des Sehens alle Sinne einbezieht. Wer in dem Buchenwäldchen unterwegs ist, Unebenheiten zu seinen Füßen spürt, Düfte, Wind und Wellen wahrnimmt, kann unter dem Eindruck des rauschenden Blätterdachs und veränderlichen Licht-Schatten-Spiels ein ganz anderes Kunsterlebnis als in geschlossenen Räumen erfahren. Für die imposante Ausstellung unter freiem Himmel wurden Arbeiten von Uwe Gripp, Jo Kley, Uschi Koch, Ulf Reisener, Aurel Rückner, Martin Schräder, Nana Schulz, Ben Siebenrock, Anette Streyl, Volker Tiemann und Ingo Warnke auf der Halbinsel installiert. Zusätzlich zum „Seeweg“ sind Grafiken und bildhauerische Werke in den Zimmern des Gutshauses Wittmoldt zu besichtigen, wobei die Ausstellung „Maximalismus“ in Erinnerung an den Künstler Jan Koblasa (1932 – 2017) Dreh- und Angelpunkt des Kunstangebots auf dem Gutshof ist. Denn es sind seine ehemaligen Absolventen, die dieses mit ihren 20 Skulpturen abrunden. Eigens hierfür hat Bildhauer Aurel Rückner noch bis Mitte Mai an seinem „Wegelagerer“ in der Gutscheune gearbeitet. Rund sechs Wochen umbaute der Künstler Stückweise ein Metallgerüst mit schnell bindendem Weißbeton, dem er zur Formvollendung abschließend den nötigen Feinschliff verpasst hat. Finissage der Koblasa-Ausstellung ist am 23. Oktober (16 bis 18 Uhr). Die Führungen in den Sommer- und Herbstmonaten finden mit Sonja Jakuschewa-Koblasa sowie einzelnen Künstlern statt, die sich an der Moderation beteiligen. Für die Besucher bietet sich somit immer wieder die Gelegenheit, tiefer in das kreative Schaffen einzutauchen und insbesondere auch über Koblasas Wirken mehr zu erfahren. Auch von ihm gibt es auf dem Seeweg beeindruckend dynamische Figuren, die bereits 2021 nach Wittmoldt gekommen sind. Die Einweihung dieser „Apokalyptischen Reiter“, so der Name der expressiven Skulpturengruppe, erfolgte im Rahmen der Ausstellungseröffnung des vergangenen Sommers. Zwei weitere kamen hinzu.
Außerhalb der Führungstermine (12. und 26. Juni, 20. Juli, 21. August, 4. September, 3. und 5. Oktober jeweils von 15 bis 17 Uhr) kann die Ausstellung im Gutshaus nach Absprache (0151-465 649 99) besichtigt werden. Der Eintritt beträgt 5 Euro, mit Führung 10 Euro (es gelten die aktuellen Coronaregeln des Landes Schleswig-Holstein). Anmeldung: kontakt@seeweg.info. Der „Seeweg“ ist ganzjährig zugänglich.

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