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Aktiv im Kinderschutz – gemeinsam stark in Laboe

In einer Fortbildung unter der Leitung von Finn-Lasse Beil von der Sportjugend Schleswig-Holstein setzten sich Teilnehmer aus Laboer Vereinen intensiv mit dem Thema Kinderschutz auseinander. Foto: Winkler

In einer Fortbildung unter der Leitung von Finn-Lasse Beil von der Sportjugend Schleswig-Holstein setzten sich Teilnehmer aus Laboer Vereinen intensiv mit dem Thema Kinderschutz auseinander. Foto: Winkler

Laboe (uwr). Schon viele Jahre setzt sich der TV Laboe aktiv für den Kinderschutz gegen sexualisierte Gewalt im Sportverein ein. Erst im Februar wurde er für sein Engagement mit dem „Aktiv im Kinderschutz“ – Banner der Sportjugend Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Ziel ist es, möglichst alle Trainer, Übungsleiter und Helfer zu schulen sowie sich weiter zu vernetzen. Da lag es nahe, Laboer Vereine mit ins Boot zu holen. Beim VfR Laboe, der sich auch schon mit dem Thema beschäftigt, und Ole Schippn wurde die Idee begeistert aufgenommen. Am vergangenen Sonntag fand ein vereinsübergreifendes Einführungsseminar zum Kinderschutz im TV Vereinsheim statt. Kai-Uwe Dörr, Vorstand des TV Laboe, und Bürgermeister Heiko Voß sprachen ihre Achtung aus, sich diesem schwierigen Thema bewusst zu stellen.
Finn-Lasse Beil von der Sportjugend Schleswig-Holstein leitete das Seminar. Beim Training, Wettkämpfen oder während der Kinderfahrten mit „De Albertha“ tragen die Teilnehmer besondere Verantwortung für ihre Schützlinge. Die Sensibilisierung für die Situation bei den Betroffenen von sexueller Gewalt, für die Situation als Übungsleiter und die Auseinandersetzung mit Täterstrategien standen genauso auf dem Programm, wie die Klärung wo Kindeswohlgefährdung und sexualisierte Gewalt anfängt und welche Möglichkeiten jeder hat, im Verdachtsfall zu reagieren.
Mit Erschrecken erfuhren die Teilnehmer, wie viele Mädchen und Jungen betroffen sind. Beim Sport hat jeder neunte Kaderathlet bis zu seinem 18. Lebensjahr sexuelle Gewalterfahrungen gemacht.
Immer wieder kam es zu Diskussionen: Ziel ist es, neben der Sensibilisierung zum Thema Kinderschutz auch die Trainer und Betreuer vor ungerechtfertigten Anschuldigungen zu schützen sowie eigene Sicherheit im Umgang mit den Kindern und dem neuen Wissen zu finden.
Viele Situationen wurden plötzlich hinterfragt. Sport beinhaltet körperliche und emotionale Nähe. Denn Hilfestellungen sind in den meisten Sportarten wichtig für die Sicherheit. Genauso wie Spaß zu haben, sich gemeinsam zu freuen und zu trösten.
Ein weiterer Punkt ist, Maßnahmen zu ergreifen, wie in den Vereinen der Kinderschutz weiter vorangetrieben werden kann. Es gibt kein einhundertprozentigen Schutz, aber wenn nur für ein Kind Leid verhindert oder beendet werden kann, haben alle viel erreicht. Gemeinsamer Tenor der Seminarteilnehmer war, dass die Zeit viel zu schnell verging, viele Fragen offen geblieben sind und eine Fortsetzung gemeinsamer Seminare ins Auge gefasst wird, frei nach dem Motto „Gemeinsam stark in Laboe“ - gerade bei schwierigen Themen.


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