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Bildzyklus „Golgatha“ von Rudi Behrend im Heikendorfer Rathaus

„Golgatha“ in der Eingangshalle des Heikendorfer Rathauses.

„Golgatha“ in der Eingangshalle des Heikendorfer Rathauses.

Heikendorf (kas). Seit der Einweihung am 8. Mai 1981 hängt auch das neunteilige Ölgemälde „Golgatha“ vom Heikendorfer Künstler Rudolf Behrend in der Eingangshalle des Heikendorfer Rathauses, doch die wenigsten Bürger kennen das Bild. Professor Dr. Uwe Ruberg nahm sich vergangene Woche einmal die Zeit, um das Bild mit dem Titel „Golgatha“ mit seinen neun verschiedenen Feldern dem Betrachter näher zu bringen. Die untere Dreierreihe legt eine biblisch motivierte Basis, keine verheißungsvolle, etwa Schöpfung-Gottesbund-Erlösung, sondern eine unheilvoll nachwirkende: Versuchung und Sündenfall im Paradies – Kains Brudermord an Abel – apokalyptischer Untergang. Die mittlere Reihe demonstriert dreifach die Grausamkeit des Krieges: Eine Mutter, durch einen Soldaten bedroht, beugt sich schützend über ihre drei Kinder – Krieg Mann gegen Mann mit Bajonetten. In der oberen Dreierreihe wird die biblische Trias, Christus zwischen zwei Verbrechern, aktualisierend in eine Porträtreihe dreier „gemarterter Schädel“ überführt. Der linke „Schächer“ schreit aggressiv Schmerz und Verzweiflung heraus, der rechte sucht gebeugten Hauptes nach Fassung und Einsicht, vielleicht Vergebung. Das erhobene Märtyrerhaupt in der Mitte trägt scharfe Dornen (jedoch keine Dornenkrone) und die traumatisierten Gesichtszüge des Künstlers Rudolf Behrend selbst. Das Werk, das in den Jahren 1964/65 entstand stammt von dem Heikendorfer Künstler Rudolf Behrend, der 1895 in Neuheikendorf geboren wurde und auch 1979 dort verstarb. Nähere Informationen erhalten Sie im Heikendorfer Rathaus – ein Prospektständer enthält wichtige Informationen über die Werke Rudolf Behrend.


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