

Schönberg (kas) Jedes Jahr in den Herbstferien gibt es im Probstei Museum Schönberg ein Ferienangebot für Kinder. In der Museums-Werkstatt nutzten in der vergangenen Woche zehn Kinder das Angebot der „Herbstlichen Früchteküche“ aus. Unter der Leitung von Dipl.-Sozialpädagogin Ulrike Hilker konnten die Kinder die Verarbeitung dieser Früchte kennenlernen und selbst ausprobieren. In diesem Jahr war das Hauptthema: Apfel und Kürbis. Bevor es aber an die Zubereitung ging, mussten natürlich erst die Äpfel geerntet werden. Im Innenhof des Museums stehen einige Apfelbäume, und so konnten die Kinder mit dem Apfelpflücker am Stiel die Äpfel ernten. Hier wurde nun der Holsteiner Cox geerntet, der sehr fest ist, sich aber gut für die Apfelsaftpresse eignet. Im zweiten Arbeitsgang wurden die Äpfel gewaschen, und dann bekam jedes Kind ein Messer und ein Schneidebrett. Hierzu wurde die Gruppe geteilt und die Ehrenamtlerin Antje Hübner beaufsichtigte beim Zuschneiden der Äpfel die zweite Gruppe. Man ganz gut beobachten, wer schon einmal in der Küche mitgeholfen hat, denn das Schneiden war nicht jedermanns Sache. Schon hier mussten Ulrike Hilker und Antje Hübner die jungen „Köche“ tatkräftig unterstützen. Nachdem eine große Menge Äpfel halbiert waren, ging es nach draußen auf den Vorplatz. Dort stand die große Apfelpresse. Der Trichter wurde gefüllt und die Kinder durften nun das große Rad drehen, um die Äpfel zu Maische zu zerkleinern. Hier war Muskelkraft gefragt, und einige konnten das Rad nicht bewegen. Schnell war der Bottich gefüllt und das Pressen konnte beginnen. Die Vorrichtung mit der beweglichen Spindel wurde senkrecht geklappt, und wieder spielte die Kraft eine große Rolle. Bei dieser Aktion konnte man ganz deutlich feststellen, dass vor vielen Jahren das Obst pressen sehr anstrengend war, zumal es noch nicht so handwerklich ausgereifte Techniken wie heute gab. Endlich lief aus dem Ablauf der Presse der erste, naturtrübe Apfelsaft und schon freuten sich die Wespen, die mehr und mehr das süße Ziel rochen. Rund drei Liter sortenreinen Apfelsaft kamen zusammen, und die Kinder konnten mit dem Ergebnis zufrieden sein. Jedes Kind bekam einen Becher ihres schwer erarbeitenden Saftes zum probieren und die einhellige Meinung war: „Schmeckt einfach super lecker“! Dieser Apfelsaft muss schnell verbraucht werden. Da er aber nicht bei 80 Grad erhitzt und pasteurisiert wurde, kann er auch eine kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ulrike Hilker erklärte den Kindern auch, dass man nicht nur Äpfel sondern auch Birnen, Quitten, Möhren oder Beerenobst mit den Äpfeln zusammen pressen kann. In der Museums-Werkstatt war derweil der Tisch für die Kürbiszubereitung aufgebaut. Alle Kinder durften jetzt die schon kleineren Hokkaido-Kürbisstreifen in kleine Stücke schneiden. Danach wurde der Kürbis mit Wasser angesetzt und gekocht. Eine kleine Gruppe war damit beschäftigt, Äpfel mit der Spiral-Apfel-Schälmaschine zu bearbeiten. Eine Gruppe bereitete den Hefeteig für den Blechkuchen vor, der mit Apfelscheiben belegt werden sollte. In der Küche wurde das Kürbismus püriert und dem Rührteig untergemischt. Jeder durfte noch Kürbisbrötchen formen und mit Kürbiskernen fantasievoll belegen. Und dann endlich: Der Apfelkuchen wurde angeschnitten und verkostet, Brötchen wurden mit viel Appetit verspeist und zur Erfrischung gab es den frisch gepressten Apfelsaft. Für die kleinen Helfer ging ein sehr erlebnisreicher Vormittag zu Ende und alle bekamen noch Apfelsaft, Kuchen und Brötchen mit nach Hause.