Holstein setzt auf Erfahrung aus Griechenland
Kreis Plön (dif). Der Kader der KSV Holstein für die neue 2. Fußball-Bundesliga nimmt langsam Formen an. Allerdings auch in Sachen Abgänge. Nachdem bereits Benedikt Pichler vergangene Woche zu Konkurrent Hannover 96 abgewandert ist, scheint auch bei Shuto Machino der Weg von der Förde gezeichnet. Hier geht es für den Japaner wohl zu Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen sind aktuell auch noch an Alexander Bernhardsson interessiert. Kommt es sogar zu einem schmerzlichen Doppelabgang? Weiter unsicher ist der Verbleib von Steven Skrzybski und Phil Harres, die beide Angebote haben sollen. Skrzybski ist bei seinem Ex-Verein Schalke 04 auf dem Zettel, Harres scheint einen Markt in England zu haben. In beiden Fällen hat aber die KSV „den Daumen drauf“, da das Duo noch einen Vertrag beim Absteiger hat. Zu Konkurrent Preußen Münster zog es Marvin Schulz. Der Ex-Gladbacher trifft dann auf seine früheren Kollegen aus Kieler Zeiten Joshua Mees und Mikkel Kirkeskov.
Aber das Kieler Team um Olaf Rebbe war auch bei den Einkäufen nicht untätig. Mit Stefan Schwab kommt ein 34-jähriger Österreicher aus Thessaloniki nach Kiel. Nach fünf Jahren in Griechenland nun also an die Förde. Er soll Lewis Holtby als Anführer auf und neben dem Platz ersetzen. Weiter wechselt vom VfL Osnabrück Stürmer Marcus Müller an den Mühlenweg. Der 22-jährige bleibt bis 2028 in Kiel und soll hier für Tore sorgen. Er wird kaum der letzte Zugang bleiben. Ausgelost ist schon die 1. Runde im DFB-Pokal. Hier geht es für die Sportvereinigung zum FC Homburg. Einst stand dort Niklas Jakusch im Kasten, aktuell TW-Trainer der 2. KSV-Mannschaft.
Auch die in die Oberliga abgestiegene U23 Kiels arbeitet am neuen Kaderprofil. Mit Malte Petersen kommt ein Ex-Storch von Weiche Flensburg zurück nach Projensdorf. Wie Petersen für die Defensive ist auch der von Drochtesen geholte Felix Boelter vorgesehen. Weiter neu in Kiel ist der 21-jährige Henrik Arnold, den es aus Eichede zur Weiße-Truppe verschlagen hat. Weiter werden etwa sechs U19-Akteure zu den Jungstörchen hochgezogen. Dies ist aber bestimmt noch nicht das Ende der Transferpolitik Holsteins. Gesucht wird - für die vielleicht stärkste Oberliga bisher - mit Sicherheit noch in der Offensive.
Beim Rückblick auf die Spielzeit 2024/25 der KSV sind wir heute beim Auswärtsspiel in Leverkusen angekommen. Nachdem es mit nur einem Pluspunkt in Richtung des Deutschen Meisters ging, hatten die Anhänger arge Befürchtungen. Diese sollten sich auch früh bestätigen, denn der haushohe Favorit führte schon nach acht Minuten mit 2:0. Die Störche hatten Glück, dass ein weiterer Treffer wegen Abseits zurecht nicht anerkannt wurde. Nachdem es bis kurz vor Halbzeit wie ein Spiel auf ein Tor war, mit weiteren Chancen für 04, kam dann die Wende in Minute 45. Max Geschwill traf nach einer Ecke für die Aufsteiger aus heiterem Himmel und konnte so auf 1:2 verkürzen. Nur ein Zufallsprodukt? Mitnichten, denn Jan Fiete Arp gelang durch einen Strafstoß dann sogar noch der Ausgleich, den Benedikt Pichler kurz danach fast noch zu einem Dreier veredelt hätte. Aber auch so eine kleine Sensation, auch wenn die Hausherren über 90 Minuten das deutlich bessere Team waren. In Kiel wartete im dann folgenden Heimspiel Union Berlin. Ein Gegner, bei dem man sich weitere Pluspunkte ausgerechnet hatte. Doch diese Begegnung konnte dem Bayer-Auftritt nicht standhalten und gehörte mit zu den schwachen Spielen der Neulinge. Mit einem Treffer des Ex-Kielers Tom Rothe ging die Paarung mit 0:2 verloren. Viel besser verkaufte sich die Elf von Trainer Marcel Rapp dann bei Vizemeister Stuttgart, wo allerdings ebenfalls, diesmal mit 1:2, keine Punkte einliefen. Der nächste Nackenschlag sollte dann im Pokal folgen, als man bei Zweiligist 1. FC Köln doch recht klanglos mit 0:3 aus der ersten Runde flog. Langsam wurden die Stimmen Richtung Trainerwechsel lauter. Aber nur im Umfeld. Beim Verein selbst blieb man ruhig und sachlich, dies zurecht. Ein paar Tage nach der Pleite am Rhein folgte mit dem 1:0-Sieg gegen Heidenheim der erste Bundesligaerfolg überhaupt. Patrick Erras schoss, oder besser köpfte, das goldene Tor, das wieder Hoffnung auf den Ligaverbleib schürte. Auch sieben Tage später lieferte Holstein in Bremen ein starkes Match ab, lag lange auf Remis-Kurs. Doch Oliver Burke traf in Minute 90 noch zum Werder-Sieg. Erneut Punkte, die am Ende der Spielzeit fehlen sollten. Nun stellte sich Mainz 05 an der Förde vor. Ab diesem Spieltag berichten wir in der kommenden Ausgabe.
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