Reporter Eutin

Schmuckstück mit Symbolkraft

Schönberg (mm). Mit einem eindrucksvollen Auftritt hat die Freiwillige Feuerwehr Schönberg ihr neues Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20) offiziell in Dienst gestellt. Gleißende Lichter, donnernde Technobeats, fast wie in einer Disco, so wurde das rund 450.000 Euro teure Einsatzfahrzeug bei seiner Einweihung in Szene gesetzt. Auch wenn die Präsentation spektakulär wirkte, wurde schnell klar, dass der ernste Zweck im Vordergrund steht. Denn der 15-Tonner von Iveco Magirus mit einem 2.000-Liter-Wassertank und Platz für eine Gruppenbesatzung ist ein zentraler Baustein für den Brand- und Katastrophenschutz in der gesamten Region. Kein Wunder daher, dass Bürgermeister Peter Kokocinski in seiner Eröffnungsrede betonte: „Die Gästeliste ist lang“, bevor er die Notwendigkeit der Neuanschaffung den rund einhundert Gästen erläuterte. Anwesend waren neben Feuerwehrleuten aus Schönberg und vielen Gemeindevertretern auch Kreispräsidentin Hilla Mersmann, Kreiswehrführer Karsten Krohn, Amtswehrführer Michael Wessel sowie Delegationen benachbarter Feuerwehren und die Partnerwehr aus Schönberg in Sachsen. Die Anschaffungskosten wurden zu einem Drittel aus Mitteln der Feuerschutzsteuer durch den Kreis Plön finanziert. Für Kreispräsidentin Hilla Mersmann ist das Fahrzeug ein Symbol für das Engagement der Ehrenamtlichen: „Das ist ein rollender Stolz mit Blaulicht und Schönberger Seele“, sagte sie, „denn da steckt ganz viel persönlicher Einsatz dahinter.“ Auch Kreiswehrführer Karsten Krohn lobte das hohe Niveau der Planung: „Das ist nichts von der Stange“, erklärte er. „Hier haben sich Menschen sehr viele Gedanken gemacht, wie man den gesetzlichen Anforderungen bestmöglich gerecht wird.“ Die Feuerwehr Schönberg sei für die Probstei und darüber hinaus ein Garant für zuverlässige Hilfeleistung. Auch deshalb, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Wehren noch „in Zugstärke“ tagsüber ausrücken könne. Im übrigen Kreisgebiet sei das nicht überall gewährleistet. „Es ist gut, dass hier jetzt verstärkt investiert wird“, so Krohn. Amtswehrführer Michael Wessel hob den kameradschaftlichen Zusammenhalt im Amt Probstei hervor: „Mein Feuer, dein Feuer, sowas gibt es hier nicht.“ Die enge Zusammenarbeit der Wehren seien eine große Stärke. Eine besondere Verbindung pflegt die Feuerwehr Schönberg auch zu ihrer Partnerwehr in Sachsen. Sebastian Blech, Wehrführer der Partnerwehr aus Schönberg/Sachsen beschreibt das so: „Die Partnerschaft gibt es jetzt seit 35 Jahren“. Er selbst vertrete inzwischen die nächste Generation. „Aber das geht ganz einfach weiter, weil das von beiden Seiten kommt“. Nach dem offiziellen Teil mit symbolischer Schlüsselübergabe nutzten viele Gäste die Gelegenheit, das neue Fahrzeug aus nächster Nähe zu begutachten. Das HLF 20 wurde mit geschultem Blick inspiziert, Klappen geöffnet, Geräte erkundet, und, natürlich, reichlich fachgesimpelt. „Das Fahrzeug ist sehr interessant“, meinte etwa Henrik von Juterzenka, Wehrführer der Feuerwehr Probstei Nord. Besonders spannend zu sehen sei, wie die Technik im Fahrzeug untergebracht und organisiert ist. Klar wurde: Mit dem neuen HLF 20 ist die Freiwillige Feuerwehr Schönberg für künftige Einsätze bestens gerüstet. Die feierliche Übergabe war nicht nur ein symbolischer Akt, sondern ein deutliches Zeichen für Ehrenamt, Zusammenarbeit, Weitblick- und einen langen Atem. Immerhin hatten die Planungen rund drei Jahre in Anspruch genommen.

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