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Reporter Eutin

Traditionelle Preisverleihung am Marine-Ehrenmal Laboe - zwei Sieger bei „Jahresbester Bootsmann 2022“

Laboe (mü). Gleich zwei Besonderheiten prägten die traditionelle Preisverleihung „Jahresbester Bootsmann“ der Marineunteroffizierschule Plön (MUS) und des Deutschen Marinebundes am Marine-Ehrenmal Laboe, die dieses Jahr (27. Juni) eine Nummer größer ausfiel als sonst. Knapp 200 Soldaten der MUS und des Seebataillons marschierten auf zum blitzblank gefegten Paradeplatz unterhalb des Denkmals, schwungvoll begleitet vom Marinemusikkorps Kiel. Außergewöhnlich zunächst, dass mit Bootsmann Florian Siedler und Obermaat Yannic Maiwald erstmals in der 25-jährigen Tradition der Preisverleihung zwei Anwärter gleichzeitig die begehrte Auszeichnung erhielten. Als Besonderheit hinzu kommt, dass die Marine in diesen Tagen an ihren 175. Geburtstag erinnert. Anlass genug, dass neben Landtagspräsidentin Kristina Herbst mit Thomas Hitschler, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, diesmal sogar ein Bundespolitiker mit von der Partie war. In seiner Ansprache hob der 41-jährige Bundestagsabgeordnete die überragende Bedeutung guter Menschenführung hervor. „Es ist wichtig, Interesse an den Sorgen zu zeigen, und Befehle sollten verständlich erklärt werden”, unterstrich er, ermutigte aus persönlicher Erfahrung, andere in Entscheidungen einzubinden.

Eine große Überraschung dürfte das für den 27 Jahre alten Bootsmann Siedler und den drei Jahre jüngeren Obermaat Maiwald nicht gewesen sein. „Ziel der Ausbildung an der Marineunteroffizierschule ist es, ein guter Chef zu werden”, bringt Presseoffizier Sebastian Krohn das Ziel der dreimonatigen Lehrgänge in Plön auf den Punkt. „Da geht um sehr viel mehr, als bloß Paragraphen zu büffeln”, erklärt der Kapitänleutnant weiter. Was die beiden Seeleute durch gute Zensuren unter Beweis gestellt hatten. „Sie haben mit der herausragenden Note 1,3 abgeschlossen”, würdigte der Leiter der Marineunteroffizierschule, Kapitän zur See Klaus Heermeier, womit sie zur Auswahl für den Bestenpreis 2022 standen. „Doch wer tatsächlich ausgezeichnet wird, das entscheide sich neben Noten vor allem durch menschliche Werte. „Das Miteinander muss funktionieren, wie in einem Getriebe, wo ein Zahnrad ins andere greift”, erläutert Krohn. Bei den beiden Lehrgangsteilnehmern hat das offenbar so gut geklappt, dass die Jury erstmals vor der Qual der Wahl stand. „Wir waren einfach nicht in der Lage, einen Unterschied zu erkennen”, berichtet Kapitän zur See Klaus Heermeier von der schwierigen Entscheidung, wer denn nun tatsächlich der Beste sei. „Größe der Ohren oder die Nasenlänge konnten wir ja schlecht als Auswahlkriterium nehmen”, scherzte der Kommandeur der Marineunteroffizierschule in Plön, lockerte die militärisch-würdevolle Atmosphäre ein wenig auf, „und haben uns dann irgendwann entschlossen, beide zu nominieren“.

Auch Heinz Maurus, der Präsident des Deutschen Marinebundes, unterstrich die Bedeutung menschlicher Werte. „Politisch ändert sich ja viel in diesen bewegten Zeiten, doch Teamgeist und Kameradschaft haben nach wie vor festen Bestand” sagte er, bevor er den beiden Preisträgern in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste jeweils eine „goldene Bootsmannsmaatenpfeife“ überreichte.
Anfänglichen Bedenken zum Trotz hat sogar das Wetter mitgespielt. Wie die Wolken, so waren die angesichts der unsicheren Vorhersagen vielfach geäußerten Sorgen verflogen. Gerne in Kauf genommen hatten einige Verantwortliche, dass sie des stürmischen Windes wegen mit flatternden Manuskripten kämpfen mussten. Sechs Beaufort immerhin, über die Kiter und Windsurfer sich an diesem Tag riesig gefreut haben dürften. Im Zusammenspiel mit dem monumentalen Denkmal bildeten sie eine interessante Kulisse für eine gelungene Zeremonie.




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