Reporter Eutin

Wenn der Kopf im Gartenzaun festhängt

Oh Schreck! Kaspers Kopf steckt im Zaun fest. Wer hilft? Die Feuerwehr.

Oh Schreck! Kaspers Kopf steckt im Zaun fest. Wer hilft? Die Feuerwehr.

Schönkirchen (kud). Kasper und seine Schwester Gretel erinnern schon ein wenig an Michel aus Lönneberger und seine kleine Schwester Ida. „Unsinn wird es ganz von allein.“ Und so hängt Kasper plötzlich mit seinem Kopf zwischen zwei Zaunlatten. Nichts geht mehr. Spannung im Schmidt – Haus in Schönkirchen, wo die Schönkirchener Landfrauen die Handpuppengruppe der Freiwilligen Feuerwehr, Kinder und ihre Familien zu einem Theatervormittag eingeladen haben. Klar: Die Telefonnummer 112 kennen die Kinder. Die lernen sie schon im Kindergarten und sind zu Recht stolz auf ihr Wissen. Wenn Omas Fritteuse brennt, hilft eben die Feuerwehr. Die kommt, schüttet kein Wasser drauf, sondern nimmt gleich den Fettbrandlöscher zur Hand, packt die Fettbranddecke über das Gerät, und fertig. Gut, wenn Kasper vorher einfach nur die Tür der Küche geschlossen und aus dem Haus gegangen ist, um die Feuerwehr zu alarmieren. Oma sieht das alles pragmatisch: „ Nächstes Mal nehme ich Backofenfritten.“ Nach einigem Gerangel mit Schwester Gretel steckt Kaspers Kopf nach einem Fluchtversuch aber noch immer zwischen den beiden Zaunlatten fest. Oma hat eine Idee: „Melkfett von den Landfrauen Schönkirchen“. Kasper findet zwar, dass das stinkt, aber na ja…. Das Melkfett hilft fast immer, dieses Mal aber nicht. Die Feuerwehr hat vielleicht noch eine Idee. Innerhalb weniger Minuten rücken die Helfer an, mit einer vernünftigen Säge. Schwupps! Die Latte ist zerlegt, der Kopf wieder frei. So einfach kann Hilfe sein, die in solchen Fällen nicht einmal etwas kostet. Die beiden Fälle sind kurz und klar umrissen und spiegeln nur einen kleinen Teil der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr wider. Die Kinder, die im Schmidt-Haus mit gefiebert haben, nehmen aber eine wichtige Lehre mit: Nicht allein versuchen, solche üblen Situationen zu bewältigen. Es gibt immer Hilfe. Man muss nur wissen, wo. In beiden Spielszenen lernen die Kinder auch, am Telefon exakt Fragen zu beantworten: „Wo wohnst du?“ – „Ist noch jemand im Haus?“ Einige Eltern im Publikum haben verstanden. Ihr Kind kann seine Adresse noch nicht benennen. Kein Wunder: Unter den Zuschauern sind einige noch nicht einmal drei Jahre alt. „Lodrian“ hat bei all diesem Spektakel erst Freude, dann Frust. Da gibt sich der feuerspeiende Sonnendrache redlich Mühe, das Fett in der Friteuse zu überhitzen, dann macht ihm die Feuerwehr einen Strich durch die Rechnung. Traurig. Die „Handpuppenbühne Fassensdorf“ erarbeitet die Spielstücke. Diesmal sind Doris, Walter und Edwin mit den Puppen unterwegs. Seit 17 Jahren gibt es die Handpuppenaufführungen schon. Wer die ehrenamtlich tätigen Puppenspieler engagieren möchte, kann sich unter www.kasper-112.de melden. Am Ende haben es alle begriffen: Die Feuerwehr hilft in fast allen Lebenslagen. Später werden die Kinder lernen, dass alle diese Menschen ehrenamtlich arbeiten, Freizeit opfern, um da zu sein für andere.


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