Reporter Eutin
Plattdeutsche Uraufführung Heikendörper Speeldeel inszeniert „Manitu kniept een Oog to“ Komödie über den Hochstapler und Erfolgsautor Karl May
Heikendorf (mm). Die plattdeutsche Komödie „Manitu kniept een Oog to“ ist etwas Besonderes. Nicht nur, weil Karl May plötzlich Platt schnackt. Nicht nur, weil sie in der „Heikendörper Speeldeel“ in der Aula am Schulredder am Freitag (22. März) uraufgeführt wird. Besonders ist sie vor allem, weil sie lehrreich ist. „Schon alleine die Beschäftigung mit der Person Karl May ist sehr spannend“, sagt Regisseurin Tina Wagner. Denn: „Der Mann hat eine Legende über sich aufgebaut“. Tatsächlich war der Erfolgsautor im echten Leben ein Betrüger und Hochstapler. „Die Komödie ‚Manitu kniept een Oog to‘ übertreibt zwar, ist aber sehr nah dran an der Realität“. Tatsächlich habe sich May Waffen nachbauen lassen und in Old Shatterhand Manier fotografieren lassen“. Einige dieser Schwarz-Weiß-Aufnahmen dekorieren Mays Arbeitszimmer, das im Biedermeier-Stil eingerichtet ist. Mit vielen weiteren authentischen Requisiten, etwa Silberbüchse, Bärentöter, Henry-Stutzen, Bärenfell, Tomahawk sorgt die durch Kulissenbauer Reiner Fock mit viel Liebe zum Detail ausgestattete Bühne für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Die allein reicht aber nicht für eine gelungene Darbietung. „Denn die Rollen sind sehr anspruchsvoll“, erläutert Wagner. Vor allem die des Karl May. „Das stimmt“, bestätigt Marc Wiens, der Karl May spielt. „Diese Rolle ist zwar echt witzig“, sagt er, doch die Stimmungsschwankungen kraftvoll und lustig zugleich darzustellen sei sehr herausfordernd, meint Wiens, der mehr als dreißig Jahre Bühnenerfahrung mitbringt und die Heikendörper Speeldeel seit zwanzig Jahren leitet. „Jeder Satz in der Rolle ist irgendwie anders. Mal ist Karl May herrisch, einen Augenblick später total deprimiert, und plötzlich bekommt er ein Deja-vu. Das ist ein ständiger Wechsel zwischen den Rollen als echter Karl May und Old Shatterhand“. Obendrein ein Karl May, der „Platt schnacken“ muss. Wie bei seinen Schauspiel-Kollgen auch, sei Niederdeutsch ja nicht seine Alltagssprache. „Auf der Bühne nur Platt reden zu dürfen, das ist harte Arbeit“. Zumal das Drehbuch für „Manitu drückt ein Auge zu“ bislang nur auf „Hochdeutsch“ vorgelegen habe. Doch das Leben von Karl May habe er, Wiens, so spannend gefunden, dass er es gemeinsam mit Souffleuse Rita Rasmussen-Bonne komplett übersetzt hat. Der Autor der Komödie, Wolfgang Neruda, habe dem gerne zugestimmt.
Hier die Geschichte: Ende des 19. Jahrhunderts ist Karl May auf dem Höhepunkt seines Erfolgs, künstlerisch, und finanziell. Mit Ehefrau Emma (Martina Kussin), Klara Plöhn (Maria Orth), einer guten Bekannten, und Verleger Friedrich Fehsenfeld (Horst Schock) will er daher zum ersten Mal in seinem Leben die Stätten seiner angeblichen Abenteuer besuchen. Die vier sitzen bereits auf gepackten Koffern für die lange Reise in den Orient. Doch plötzlich und völlig unerwartet taucht Gerichtsassessor Friedmund Seug (Collin Eckelmann) auf. Dessen Besuch kommt nicht nur zu einem äußerst ungelegenen Zeitpunkt, sondern beschert dem vorbestraften Hochstapler und Betrüger zunächst unangenehme Nachrichten. Doch das Blatt wendet sich. Der junge Assessor fängt an, Mays unglaublichen Geschichten hingebungsvoll zu lauschen. Angespornt durch diese Bewunderung fällt May immer mehr in sein altes Ego Old Shatterhand, wird getrieben von einem Déjà-vu zum nächsten, erlebt und phantasiert voller Inbrunst seine ausgedachten Geschichten. Silberbüchse, Bärentöter und Henrystutzen kommen zum Einsatz. Doch was ist mit der Reise? Hanebüchene Ausreden, falsche Identitäten und weibliche List sind gefragt. Karl Mays Mitstreiter müssen abwechselnd in die Rollen von Winnetou, Nscho-tschi und andere Romanfiguren schlüpfen…
Fakt ist: Die Orientreise hat tatsächlich stattgefunden. Auch die handelnden Personen hat es wirklich gegeben. Das belegt Mays Autobiographie. Nicht darin zu lesen ist dagegen etwas über einen gewissen Friedmund Seug. Doch dank genau dieser Rolle, der Figur des Gerichtsassessors, und der damit verbundenen Überraschungen zeichnet „Manitu kniept een Oog to“ nicht nur ein lehrreiches Bild über das Leben des Karl May, sondern bietet reichlich Stoff für eine sehenswerte Komödie mit viel Ironie und spritzigen Dialogen. Geplant sind insgesamt elf Vorstellungen in der Aula am Schulredder in Heikendorf, jeweils freitags um 20 Uhr und sonntags um 17 Uhr. Premiere ist Freitag, 22. März, Schlussvorstellung am Sonntag, 26. Mai um 17 Uhr. Alle Termine unter www.speeldeel-heikendorf.de Der Eintritt kostet zehn Euro. Karten sind erhältlich im Vorverkauf bei Krügers Ecklädchen (Möltenorter Weg, Heikendorf) oder online.
Die allein reicht aber nicht für eine gelungene Darbietung. „Denn die Rollen sind sehr anspruchsvoll“, erläutert Wagner. Vor allem die des Karl May. „Das stimmt“, bestätigt Marc Wiens, der Karl May spielt. „Diese Rolle ist zwar echt witzig“, sagt er, doch die Stimmungsschwankungen kraftvoll und lustig zugleich darzustellen sei sehr herausfordernd, meint Wiens, der mehr als dreißig Jahre Bühnenerfahrung mitbringt und die Heikendörper Speeldeel seit zwanzig Jahren leitet. „Jeder Satz in der Rolle ist irgendwie anders. Mal ist Karl May herrisch, einen Augenblick später total deprimiert, und plötzlich bekommt er ein Deja-vu. Das ist ein ständiger Wechsel zwischen den Rollen als echter Karl May und Old Shatterhand“. Obendrein ein Karl May, der „Platt schnacken“ muss. Wie bei seinen Schauspiel-Kollgen auch, sei Niederdeutsch ja nicht seine Alltagssprache. „Auf der Bühne nur Platt reden zu dürfen, das ist harte Arbeit“. Zumal das Drehbuch für „Manitu drückt ein Auge zu“ bislang nur auf „Hochdeutsch“ vorgelegen habe. Doch das Leben von Karl May habe er, Wiens, so spannend gefunden, dass er es gemeinsam mit Souffleuse Rita Rasmussen-Bonne komplett übersetzt hat. Der Autor der Komödie, Wolfgang Neruda, habe dem gerne zugestimmt.
Hier die Geschichte: Ende des 19. Jahrhunderts ist Karl May auf dem Höhepunkt seines Erfolgs, künstlerisch, und finanziell. Mit Ehefrau Emma (Martina Kussin), Klara Plöhn (Maria Orth), einer guten Bekannten, und Verleger Friedrich Fehsenfeld (Horst Schock) will er daher zum ersten Mal in seinem Leben die Stätten seiner angeblichen Abenteuer besuchen. Die vier sitzen bereits auf gepackten Koffern für die lange Reise in den Orient. Doch plötzlich und völlig unerwartet taucht Gerichtsassessor Friedmund Seug (Collin Eckelmann) auf. Dessen Besuch kommt nicht nur zu einem äußerst ungelegenen Zeitpunkt, sondern beschert dem vorbestraften Hochstapler und Betrüger zunächst unangenehme Nachrichten. Doch das Blatt wendet sich. Der junge Assessor fängt an, Mays unglaublichen Geschichten hingebungsvoll zu lauschen. Angespornt durch diese Bewunderung fällt May immer mehr in sein altes Ego Old Shatterhand, wird getrieben von einem Déjà-vu zum nächsten, erlebt und phantasiert voller Inbrunst seine ausgedachten Geschichten. Silberbüchse, Bärentöter und Henrystutzen kommen zum Einsatz. Doch was ist mit der Reise? Hanebüchene Ausreden, falsche Identitäten und weibliche List sind gefragt. Karl Mays Mitstreiter müssen abwechselnd in die Rollen von Winnetou, Nscho-tschi und andere Romanfiguren schlüpfen…
Fakt ist: Die Orientreise hat tatsächlich stattgefunden. Auch die handelnden Personen hat es wirklich gegeben. Das belegt Mays Autobiographie. Nicht darin zu lesen ist dagegen etwas über einen gewissen Friedmund Seug. Doch dank genau dieser Rolle, der Figur des Gerichtsassessors, und der damit verbundenen Überraschungen zeichnet „Manitu kniept een Oog to“ nicht nur ein lehrreiches Bild über das Leben des Karl May, sondern bietet reichlich Stoff für eine sehenswerte Komödie mit viel Ironie und spritzigen Dialogen. Geplant sind insgesamt elf Vorstellungen in der Aula am Schulredder in Heikendorf, jeweils freitags um 20 Uhr und sonntags um 17 Uhr. Premiere ist Freitag, 22. März, Schlussvorstellung am Sonntag, 26. Mai um 17 Uhr. Alle Termine unter www.speeldeel-heikendorf.de Der Eintritt kostet zehn Euro. Karten sind erhältlich im Vorverkauf bei Krügers Ecklädchen (Möltenorter Weg, Heikendorf) oder online.
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