Ines Rosenow
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Saubere Leistung: 90 Jahre Zweckverband Ostholstein

Sierksdorf/Neustadt. Der Zweckverband Ostholstein (ZVO) ist ein Unternehmen mit langer Tradition. Seine Ursprünge liegen im Jahre 1927. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Region in der Lübecker Bucht touristisch immer bedeutender. Um den gestiegenen Besucherzahlen organisatorisch gerecht zu werden, gründeten die Ortsgenossenschaften Timmendorf, Niendorf, Scharbeutz und Haffkrug im Gemeindeverbund den ZVO. „Das war ein Meilenstein in der Entwicklung der regionalen Bäderwirtschaft und Stadthygiene“, erklärt die heutige ZVO-Verbandsvorsteherin Gesine Strohmeyer. „Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Bäder in der Region war eine hygienisch verbesserte Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung unbedingt notwendig - auch über Gemeindegrenzen hinweg.“
 
Nach und nach übertrugen immer mehr Gemeinden und Städte dem Zweckverband Aufgaben der Ver- und Entsorgung. Heute gehören der Kreis Ostholstein und 60 Gemeinden und Städte in den Kreisen Ostholstein, Plön und Segeberg dazu.
 
Um den Entwicklungen am Energie- und Entsorgungssektor gerecht zu werden, wurden 2004 die beiden Tochtergesellschaften ZVO Energie GmbH und die ZVO Entsorgung GmbH gegründet. Zunächst war an beiden Unternehmen jeweils ein Mitgesellschafter beteiligt. Seit 2016 sind beide ZVO-Tochtergesellschaften wieder in rein kommunaler Hand. Die ZVO Entsorgung GmbH führt im Auftrag des Zweckverbands Ostholstein (ZVO), dem der Kreis die hoheitliche Abfallentsorgung übertragen hat, im gesamten Kreisgebiet die kommunale Abfallwirtschaft aus. Parallel ist sie im privatwirtschaftlichen Entsorgungsmarkt aktiv und bietet Container- und Entsorgungsdienste frei am Markt an und steht mit anderen Entsorgungsunternehmen im Wettbewerb.
 
Die ZVO Energie GmbH versorgt ihre Kunden in vielen Gemeinden Ostholsteins mit Erdgas, Trinkwasser und Wärme. Beim ZVO verblieben ist die kommunale Aufgabe der Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung für viele Gemeinden, die im Geschäftsbereich Entwässerung zusammengefasst ist. Auch die Bereiche Kommunale Abfallwirtschaft und die neue Sparte Breitband sind hoheitlich im Zweckverband organisiert. „Das Thema Breitbandversorgung zeigt, wie hochaktuell Fragen der Daseinsvorsorge noch heute sind“, so Strohmeyer. „Wie sich mittlerweile niemand mehr vorstellen kann, in einem Haus ohne fließend Wasser zu wohnen, ist bald auch ein Haus ohne Breitband-Internetanschluss unvorstellbar.“ Ebenso wie Trinkwasser- und Erdgasversorgung oder Abwasser- und Abfallentsorgung ist es ein fester Bestandteil der Grundversorgung geworden. Und wie vor 90 Jahren fanden sich Gemeinden zur Erfüllung eines Zwecks zusammen, denn im Solidarprinzip lässt sich mehr für alle erreichen.
 
In diesem Jahr feiert der Gemeindeverbund nun seinen 90. Geburtstag: Am 5. Mai 1927 wurde er von den vier Ursprungsgemeinden zur Gas- und Wasserversorgung gegründet, klassische Daseinsvorsorge also. Dafür steht der ZVO bis heute - ob für Ostholsteiner oder ihre Gäste. (red)
 
Historie des Zweckverbands Ostholstein
1927 Gründung als „Zweckverband der oldenburgischen Ostseebäder“ - Zusammenschluss der vier Ortsgenossenschaften Niendorf, Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Haffkrug - Vorsitzender: Oberregierungsrat Zeidler.
1928 Einweihung des ersten Wasserwerkes in Timmendorfer Strand.
1938 Während des Zweiten Weltkriegs übernimmt der Kreis Eutin die treuhänderische Verwaltung des Zweckverbands
1948 Neukonstituierung und Selbstverwaltung des Zweckverbands
1951 Erster hauptamtlicher Verbandsvorsteher: Werner Simann; bis 31.8.1983
1956-1975 Der Verband wächst: mehr als 20 Gemeinden treten bei
1957 Bau eines neuen Zentralklärwerks in Timmendorfer Strand
1964 Namensänderung in „Zweckverband Ostholstein“ (ZVO)
1965-1967 Umbau der ZVO-Hauptverwaltung in Timmendorfer Strand
1966 Umfangreiche Sanierung des Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsnetzes
1968 Umstellung von Stadtgasversorgung auf Erdgas
1969 Die Stadt Neustadt übergibt die Müllverbrennungsanlage dem ZVO, der sie ab 1984 als Müllheizkraftwerk betreibt.
Bau des Wasserwerkes in Süsel
1972 Der ZVO erwirbt das bundeseigene Wasserwerk Klötzin
1976 ZVO wird Träger der Abfallbeseitigung für den Kreis Ostholstein
Bau des Wasserturms Ahrensbök
Bau des Betriebshofs in Neustadt
1990 Abfallwirtschaftskonzept für den Kreis Ostholstein
1992 Einführung der getrennten Abfallsammlung
2004 Umstrukturierung/Teilprivatisierung des Zweckverbands
2010 Neubau der ZVO-Unternehmenszentrale im Gewerbepark Sierksdorf
2014 Bau des Recyclinghofes Süd in Bad Schwartau
2016 Rekommunalisierung Energie, Trinkwasser, Abfall; Spartengründung Breitband; Gemeindebeitritte; Aufgabenübertragungen
 
Blick hinter die Kulissen
Was passiert, nachdem man die Klospülung gedrückt hat? Wohin verschwinden unsere Abfälle? Wer sorgt für einen technisch reibungslosen Ablauf bei Ver- und Entsorgungsdiensten? Diese und andere Fragen lassen sich am besten vor Ort beantworten. Daher lädt der Zweckverband Ostholstein (ZVO) interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, einen Blick hinter die Kulissen des regionalen Ver- und Entsorgers zu werfen.
 
Für insgesamt 40 Termine öffnet die ZVO-Gruppe zwischen Mitte Mai und Mitte Juli ihre Türen an verschiedenen Standorten. ZVO-Mitarbeiter geben dabei einen Einblick in ihre Arbeit und erläutern die Aufgaben des Zweckverbands. Anmelden können sich Interessierte über die Homepage zvo.com/besichtigungen.
 
 


UNTERNEHMEN DER REGION

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