Kristina Kolbe

Mehr Gesundheit durch Mikronährstoffe?Ein Überblick über Nahrungsergänzungsmittel

Vitamine und Mineralstoffe sind für zahlreiche Körperfunktionen unverzichtbar. Sie unterstützen das Immunsystem, helfen bei der Energiegewinnung, stärken Knochen und Muskeln oder tragen zu gesunder Haut und gutem Sehvermögen bei. Normalerweise werden sie über eine ausgewogene Ernährung aufgenommen. Dennoch kann es Situationen geben, in denen eine zusätzliche Versorgung über Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll ist, etwa bei erhöhtem Bedarf, eingeschränkter Ernährung oder in bestimmten Lebensphasen. Im Folgenden ein Überblick über sechs gängige Nahrungsergänzungsmittel, ihre Bedeutung, mögliche Mangelsymptome und natürliche Quellen:

Vitamin D unterstützt die Knochengesundheit und das Immunsystem. Ein Mangel kann sich durch Müdigkeit, Muskelschwäche und auf Dauer durch Knochenerkrankungen äußern. Der Körper bildet Vitamin D vor allem durch Sonnenlicht selbst, kleinere Mengen stecken in fettem Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele sowie in Eigelb.

Tipp aus der Markt-Apotheke: „Unser Tipp: Nehmen Sie Vitamin D immer zu einer Mahlzeit ein, idealerweise mit etwas Fett. Denn Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin. Fett unterstützt seine Aufnahme im Körper deutlich. Wichtig: Die richtige Dosierung ist individuell unterschiedlich. Um eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden, empfiehlt sich eine Bestimmung Ihres Vitamin-D-Spiegels im Blut. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Bei Fragen zur Einnahme oder Dosierung beraten wir Sie gerne persönlich in der Markt-Apotheke, Am Markt 5.“

Eisen ist zentral für den Sauerstofftransport im Blut. Ein Mangel kann Müdigkeit, Blässe, brüchige Nägel und Konzentrationsprobleme verursachen. Reich an Eisen sind vor allem rotes Fleisch und Leber, aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse und Vollkornprodukte. Vitamin C verbessert dabei die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Quellen.

Tipp aus der Baltic-Apotheke: „Eisen sollte nur substituiert werden nach einem festgestellten Eisenmangel durch eine ärztlichen Laboruntersuchung. Eisenpräparate sollten möglichst nüchtern, eine halbe Stunde bis Stunde nach der Mahlzeit und zusammen mit Vitamin C zum Beispiel aus einem Glas Fruchtsaft oder einer Vitamin C Tablette eingenommen werden. Außerdem sollte man Eisenpräparate mit einem großen Glas Wasser einnehmen und nicht mit Milch, Kaffee, Tee oder Cola. Weiterhin ist zu beachten, dass Phytate (in Getreideprodukten), Oxalate (zum Beispiel in Spinat oder Rhabarber) und Polyphenole (unter anderem in Rotwein, Kaffee oder Tee) die Eisenresorption hemmen. Eisen aus tierischen Produkten, also rotem Fleisch oder Leber, wird vom Körper besser aufgenommen als Eisen aus pflanzlichen Produkten. Alle weiteren Fragen zur Einnahme mit anderen Medikamenten oder möglichen Nebenwirkungen beantworten wir gern persönlich in der Baltic-Apotheke, Königstraße 2.“

Zink unterstützt das Immunsystem, die Hautgesundheit und den Stoffwechsel. Bei einem Mangel können Infektanfälligkeit, schlechte Wundheilung oder brüchige Haare und Nägel auftreten. Zink ist in Fleisch, Käse, Eiern, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten.

Tipp aus der Seestern-Apotheke: „Eine zusätzliche Zinkeinnahme ist sinnvoll bei Zinkmangel aufgrund von vegetarischer beziehungsweise veganer Ernährung oder bei chronischen Darmerkrankungen. Auch bei häufigen Infekten kann Zink zur Stärkung der Immunabwehr beitragen, bei hoher körperlicher und seelischer Belastung helfen sowie bei Hauptproblemen. Es gibt keine zeitlichen Einschränkungen für die Einnahme. Wir haben dazu gerade passende Produktempfehlungen im Schaufenster in der Brückstraße 11.“

Vitamin B12 ist wichtig für die Blutbildung und das Nervensystem. Fehlt es, kann dies zu Blutarmut, Konzentrationsstörungen, Taubheitsgefühlen oder Erschöpfung führen. Vitamin B12 ist fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern enthalten.

Magnesium trägt zu einer normalen Muskelfunktion und zum Energiestoffwechsel bei. Ein Mangel kann sich durch Muskelkrämpfe, Nervosität oder Herzrhythmusstörungen bemerkbar machen. Gute Magnesiumlieferanten sind Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse.

Omega-3-Fettsäuren sind für Herz, Gehirn und entzündungshemmende Prozesse bedeutsam. Ein Mangel kann Konzentrationsschwäche, trockene Haut oder ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Besonders viel Omega-3 steckt in fettem Seefisch wie Lachs, Makrele oder Sardinen, aber auch in pflanzlichen Quellen wie Leinöl, Walnüssen oder Chiasamen.

Achtung: Nahrungsergänzungsmittel können in bestimmten Lebenssituationen eine sinnvolle Ergänzung zur Ernährung sein. Sie ersetzen jedoch keine ausgewogene Kost. Ob eine zusätzliche Einnahme im Einzelfall notwendig ist, sollte individuell geprüft werden, im Zweifel mit fachkundigem Rat aus der Apotheke oder nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt. (ko)


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