Umweltwärme richtig nutzen - Wärmepumpen: Alternative zur klassischen Brennertechnik
Als Alternative zu Öl- oder Gasbrennern stehen Wärmepumpen bei Bauherren und Modernisierern hoch im Kurs. Statt fossiler Energien nutzen sie in erster Linie Umweltwärme, um das Haus mit Heizenergie und Warmwasser zu versorgen. Systeme, die als Wärmequelle Erdreich oder Grundwasser nutzen, sind besonders effizient, da diese beiden Wärmequellen besonders konstante Temperaturen liefern. Luft-/Wasser-Wärmepumpen beziehen Energie aus der Luft. Da diese wesentlich stärkere Temperaturschwankungen aufweist, liegt die Effizienz dieser Wärmeerzeuger niedriger. Eine interessante Alternative zum Brenner können sie dennoch sein.
Grundwasser, Erdreich oder Luft?
„Vergleicht man die Investitionskosten der unterschiedlichen Wärmepumpenarten, so sind für die Erschließung von erdreich- und grundwasserbasierenden Systemen aufwendige und damit kostenintensive Erd- und Bohrarbeiten notwendig“, erläutert Dipl.-Ing. Dieter Linden, Bauherrenberater bei der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB). Mehr Informationen und Kontaktadressen zu Bauherrenberatern gibt es unter www.bsb-ev.de. Außerdem müssten Lage und Größe des Grundstückes dafür geeignet sein und behördliche Genehmigungen seien unumgänglich. Bei Luft-/Wasser-Wärmepumpen ist der Installationsaufwand vergleichsweise gering, in der Regel müssen nur bei den Außengeräten Mindestabstände zu Nachbarn wegen des Lärmschutzes eingehalten werden. Zudem werden die Geräte von den Herstellern ständig weiterentwickelt und liefern bessere Wärmeergebnisse. Vorlauftemperaturen um 55 Grad stellen heute kaum mehr ein Problem dar.
Wärmepumpen müssen richtig ausgelegt sein
„Die Tage mit tiefen durchgängigen Frostgraden sind in den meisten Regionen des Landes überschaubar“, meint Dieter Linden. Dafür nehmen Bauherren eine etwas höhere Auslegung der Wärmepumpe sowie einen rein elektrischen Zuheizer an den kältesten Tagen in Kauf. Für die Wärmepumpe spricht auch, dass das Heizen mit Strom seine Tabus verliert, je mehr der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Wichtig ist laut Linden die Auslegung der Wärmepumpe. Günstig sind lange Verdichterlaufzeiten und möglichst wenige Startvorgänge - einfacher ausgedrückt: Der Kompressor der Wärmepumpe soll sich möglichst selten an- und ausschalten. Ideal sind zudem Flächenheizsysteme im Haus statt Heizkörper, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden können. Denn grundsätzlich laufen Wärmepumpen umso effizienter, je geringer der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle und Wärmeverteilungssystem ist. (djd)