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Reporter Eutin

Aus der Jugend des TSV Fissau zum Fußballprofi!

Der große Lukas Griebsch, schon fast Profi, im Oktober 2020, bei Bundesligaauswärtsspiel beim ETV Hamburg.

Der große Lukas Griebsch, schon fast Profi, im Oktober 2020, bei Bundesligaauswärtsspiel beim ETV Hamburg.

Bild: hfr

Fissau/Halle (ed). Für den 17jährigen Lukas Griebsch hat sich der Traum vieler kleiner Jungs und Mädchen erfüllt: Der Traum davon, einen echten Profivertrag im Fußball unterschrieben zu haben. „Unser ehemaliger Jugendspieler Lukas Griebsch hat es geschafft und beim Halleschen FC einen Profivertrag unterschrieben“, ist Timo Hantel, der Vorsitzende des TSV Fissau, stolz auf die Vorarbeit, die sein Verein in Sachen Profikarriere geleistet hat. Derzeit noch in der U19 Mannschaft des Halleschen FC hat er gute Chancen darauf, demnächst bei dessen Profis mitzuspielen. Aber angefangen hat alles in Eutin.
Lukas’ erste Station im Fußball war die Bambini-Mannschaft der BSG Eutin im Dezember 2009, da war er gerademal sechs Jahre alt. „Aber gedrängelt, dass er Fußball spielen darf, das hat er schon, seit er richtig laufen konnte“, erzählt sein Papa Sebastian Griebsch – der sich die Leidenschaft seines Sohnes allerdings selbst auf die Fahnen schreiben darf. Selbst begeisterter und sehr guter Fußballer, wie seine ehemaligen Fissauer Mannschaftskollegen gern bestätigen, hat er sein Söhnchen schon als kleinen Kerl mit zum Fußball genommen, und als die Familie von Thüringen nach Schleswig-Holstein zog, „hatte ich einen neuen Fußballverein, bevor wir eine Wohnung hatten“, schmunzelt er. Klar, dass auch der Sohnemann Fußball spielen wollte. Also startete der Lütte bei den Bambini – kurze Zeit später machte Sebastian Griebsch die Bekanntschaft von Timo Hantel vom TSV Fissau. „Wir kamen so ins Gespräch und ich erzählte ihm, dass ich gern eine Jugendmannschaft trainieren würde.“ Timo Hantel war hellauf begeistert, dass er einen engagierten Jugendtrainer gefunden hatte und mit ihm die Jugend des TSV Fissau aufbauen konnte. So wechselte natürlich auch Lukas in die Mannschaft, die sein Vater trainierte. Dass er über seine Zeit beim TSV Fissau sagt, es sei bisher seine schönste Zeit im Fußball gewesen, freut besonders Timo Hantel sich sehr. Lukas hat eine sehr plausible Erklärung dafür: „Weil da alles richtig angefangen hat, da durfte ich zum ersten Mal so richtig Fußball spielen.“ Sein Talent zeigte sich damals schon, so dass sein Papa ihn mit 13 für den Talent-Tag von Holstein Kiel anmeldete. „Und danach kam dann schnell die Bitte, ihn nochmal sehen zu dürfen“, erzählt Sebastian Griebsch, also ab nach Kiel zum Probetraining, bei dem Lukas problemlos überzeugte – so wechselte er zu Holstein Kiel, wo der gelernte Stürmer zum linken Verteidiger ausgebildet wurde, als der er heute noch spielt. 2017 dann zog seine Familie zurück nach Thüringen und Lukas fand eine neue fußballerische Heimat beim 1. FC Lok Leipzig. Hier aber machten ihn schnell die Talent-Scouts des Halleschen FCs, dessen Profis derzeit im Mittelfeld der Dritten Liga spielen, aus und luden ihn zum Probetraining ein – da fühlte er sich wohler und viel weiter weg von seiner Familie als Leipzig ist Halle auch nicht, also wechselte er im Juli 2018 zum Halleschen FC.
Hier lebt er das, was man normalerweise nur in Dokumentationsfilmen über Spitzenfußballer sieht: Er lebt im Sportinternat, besucht das Sportgymnasium und geht zum Training – zuerst in der U16 Verbandsliga Sachsen-Anhalt, in der U17 dann folgte schnell der erste große Schritt in die U17 Juniorenbundesliga. Dort absolvierte er jedes Spiel und wurde bald in die U19 übernommen. Weil er auch hier vollends überzeugen konnte, folgten schon im November 2020 die ersten Trainingseinheiten bei den Profis des Halleschen FC – auch im Februar 2021 wurde Lukas ins Training der Profis beordert. Überzeugt von seiner Leistung und seinem Talent wollten die Verantwortlichen des HFC ihn unbedingt längerfristig binden und boten ihm einen Profivertrag an, erstmal Laufzeit bis Sommer 2024. Den hat Lukas natürlich stolz unterschrieben – der Verein allerdings ist ebenso stolz auf seinen Nachwuchs, wie man sehr gut an der Mitteilung dazu sieht: „Der Hallesche FC hat zwei Talente aus dem eigenen Nachwuchs mit Profiverträgen ausgestattet. Tom Bierschenk und Lukas Griebsch werden zur Saison 2021/22 in den Drittliga-Kader integriert und bereits jetzt mit Trainingsteilnahmen an höhere Aufgaben herangeführt. Tom Bierschenk (18 Jahre) und Lukas Griebsch (17) spielen aktuell noch im Bundesliga-Team der U19 beim Halleschen FC und machten dort mit konstant guten Leistungen auf sich aufmerksam. Tom Bierschenk hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben und stößt im Sommer als Torjäger zum Profiteam, Außenverteidiger Lukas Griebsch kann noch ein Jahr bei den A-Junioren spielen und ist bis 2024 an den HFC gebunden“, so Oliver Kühr, für den Nachwuchs zuständiger HFC-Vorstand. Dass Lukas noch ein Jahr U19, aber genauso gut schon bei der Vorbereitung der Herren mitspielen könnte, je nachdem wie sein Trainer entscheidet, sei einerseits natürlich ein Stück Ungewissheit, wie es nun weitergeht – „zum Anderen beruhigt es uns ein bisschen, dass er noch wachsen darf“, gibt sein Papa zu. Aber ganz egal, was passiert: „Wir sind jetzt schon megastolz auf ihn.“
Lukas selbst freut sich über die Chance, bei den Profis mitspielen zu können, lebt seinen Traum, weiß aber sehr genau, dass er erst am Anfang steht und es kein Zuckerschlecken ist, sich im Haifischbecken Profis zu behaupten. „Trotzdem ist und war er ja schon immer ehrgeizig“, ist Timo Hantel überzeugt von der Zukunft seines ehemaligen Jugendspielers. Sein Ehrgeiz spiegelt sich auch in seinen guten schulischen Leistungen wider. So wird er sein zweites Ziel neben dem Profifußball, die Schule 2023 mit dem Abitur abzuschließen, ganz sicher nicht aus den Augen verlieren. Sollte es mit dem Fußball nämlich nichts werden, hat Lukas einen Plan B in der Tasche: Sportwissenschaften oder Sportjournalismus zu studieren. Das Schönste aber wäre, „im Fußball so weit wie möglich zu kommen“, sagt Lukas – und sein großer Traum: Bei seinem Lieblingsverein Schalke 04 aufzulaufen und dem Verein beim Wiederaufstieg zu helfen. „Das wäre das Ideal.“


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