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Reporter Eutin

Ausgezeichnete Tierhaltung

Ottendorf-Süsel (sh). Betsy, Linda, Lora, Daggi, Pipsi und Prada können sich glücklich schätzen. Denn die Welsh Black Rinder gehören zum Landwirtschaftlichen Betrieb von Sabine und Olaf Eckert in Ottendorf – und dieser besondere Betrieb wurde nun mit dem Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer für innovative Ansätze in der Tierhaltung ausgezeichnet.
 

Jährlich erhalten nur zwei Betriebe diesen wichtigen Preis von Ute Volquardsen, der Präsidentin der Landwirtschaftskammer. In diesem Jahr geht ein Preis nach Kappeln, an das Trakehner-Gestüt Gut Roest, und ein Preis nach Ostholstein, an Sabine und Olaf Eckert mit ihren glücklichen Rindern.
Bei der Preisübergabe begründet Ute Volquardsen, warum ihre Wahl auf das Züchter-Paar fiel: „Mit Ihrer Art der Tierhaltung beweisen Sie, dass Wirtschaftlichkeit und Tierwohl sich nicht ausschließen.“
Was vor gut 20 Jahren für Sabine und Olaf Eckert als Hobby begann, ist heute ein nahezu Vollerwerbsbetrieb mit rund 180 Rindern: den Welsh Black Fleischrindern vom Holmkamp. Zu ihnen gehören rund 70 Mutterkühe. Betsy war damals die erste Kuh auf dem Hof – und ist mittlerweile mit 21 Jahren die älteste. Sie bekommt ihr Gnadenbrot. Weiterhin stehen in Ottendorf sechs Zuchtbullen. Die Zucht der Fleischrinder vom Holmkamp brachte schon zwei Bundes-Siegerbullen hervor: 2007 Siggi und 2013 Ernesto.
Für die Preisverleihung ist das Tierwohl durch die ganzjährige Weidehaltung ausschlaggebend: Die robusten Welsh Black Rinder dürfen rund um die Uhr draußen an der frischen Luft im Herdenverband auf riesigen Weiden stehen. Die Tiere grasen vorwiegend auf ungedüngten Naturschutzflächen und werden im Winter, je nach Bedarf und Witterung, zusätzlich mit Stroh und Silage versorgt.
 

Die Rasse Welsh Black stammt übrigens aus Wales und ist über 100 Jahre alt. Es gibt die Rinder mit Horn und genetisch bedingt ohne Horn. Beide Varianten werden in Ottendorf gezüchtet.
Bei der Zucht wird u.a. auf Ruhe und Ausgeglichenheit der Tiere Wert gelegt – und das merkt man den Rindern von Sabine und Olaf Eckert deutlich an. Die Preisvergabe wird auf ihrem Hof gebührend gefeiert, natürlich unter Einhaltung der geltenden Corona-Maßnahmen. Und trotz der vielen Menschen wirken die Tiere entspannt und zutraulich. Einige Rinder stehen zufrieden in temporären Gehegen mitten auf dem Hof, direkt bei den Menschen. Dem Züchter-Paar ist es wichtig, durch täglichen Kontakt eine Vertrauensbasis zu den Tieren zu schaffen. Denn nur so lässt sich das Herdenmanagement optimal durchführen.
 

Es wundert einen dann auch nicht, dass Olaf Eckert plötzlich den Bullen Earl für ein paar Fotos aus seinem Gehege nimmt. Der sanfte Riese ist fünf Jahre alt und wiegt eine Tonne. Gemütlich lässt sich das imposante Tier über den Hof führen. Sehr beeindruckend.
Die Welsh Black Bullen können bis zu 1.200 Kilogramm schwer werden, die Kühe rund 800. Wichtig für die Verleihung des Ehrenpreises war neben dem Tierwohl auch die Wirtschaftlichkeit: Neben der Vermarktung von Zuchtvieh hat das Züchter-Paar eine äußerst erfolgreiche regionale Fleischdirektvermarktung aufgebaut. Zudem ist ein Fleischautomat in Planung.


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