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Bekommt Ahrensbök endlich den neuen Kunstrasenplatz?

Ahrensbök (hr). Sollte der Bund der Förderung des neuen Kunstrasenplatzes für den MTV Ahrensbök zustimmen, heißt es „jetzt oder nie“: Das seit vielen Jahren Projekt scheiterte immer an finanziellen Hürden. Circa 700.000 Euro soll der neue Platz kosten - für die finanzschwache Gemeinde Ahrensbök nahezu unmöglich. Doch das Bundesprogramm zur „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ könnte dieses Problem lösen: In diesem Jahr ist der Fördertopf besonders groß: 800 Millionen Euro stellt der Bund in drei Chargen zur Verfügung. Das liegt an der Corona-Pandemie, weil die Maßnahme zum geschnürten Konjunkturpaket gehört. „Einen Topf in der Größenordnung wird es nie wieder geben“, sagt Bettina Hagedorn, SPD Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Ostholstein/Stroman Nord. „Wir haben in der Finanzkrise 2008 gelernt, dass es wichtig geht, das Geld den Kommunen zu geben: Die beauftragen meist regionale Firmen und können Projekte deutlich schneller umsetzen.“ So wird die Wirtschaft in der Region gestärkt und die Kommunen können nötige Zukunftsinvestitionen finanzieren.
Die letzte Charge des Fördertopfes - insgesamt 200 Millionen Euro - wird im Mai vergeben: Hagedorn ist optimistisch, dass Ahrensbök 315.000 Euro (also 45 Prozent Förderung) für den neuen Kunstrasenplatz bekommen kann. „Die Relevanz des Projektes ist klar zu erkennen, die enge Verbundenheit von Verein und Politik beweist das.“ Außerdem braucht es nur einen Blick auf den aktuellen Sandplatz, um das Problem zu erkennen: Sobald die ersten Anwesenden den trockenen Sportplatz betreten, ziehen Staubwolken über den Platz. Jutta Voigt, erste Vorsitzende des MTV Ahrensbök hat Fotos von dem Platz nach einem Regenschauer dabei: Der ganze Platz steht unter Wasser. „Das dauert jedes Mal einige Tage, bis der Platz wieder benutzbar ist“, beklagt sie. „Entweder fließt der Regen schlecht oder gar nicht ab, oder der Platz ist sehr trocken.“
Die schlechten Bedingungen wirken sich natürlich auch auf die Vereinsmitglieder aus: Viele wandern zu benachbarten Vereinen ab, weil die Trainingsbedingungen dort besser sind. „Gerade bei den Kindern und Jugendlichen macht das viel aus, da geht ja auch nie nur einer alleine“, berichtet Voigt. „Da verliert man ganz schnell eine ganze Clique, weil die Kinder weiter mit ihren Freunden spielen wollen und die Eltern Fahrgemeinschaften bilden.“ In einer Zeit, in der Sportvereine auch schon vor der Corona-Pandemie mit Mitgliederschwund zu kämpfen hatten, sind attraktive Angebote umso wichtiger.
Doch die Gemeinde Ahrensbök schaut nicht tatenlos zu: „Der neue Sportplatz ist Teil eines Gesamtkonzeptes, dass sich hier sukzessive entwickelt“, erklärt Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos). Dazu gehört ein Neubaugebiet mit Miet- und Eigentumswohnraum, das vor allem Familien mit Kindern oder Kinderwunsch anziehen soll, de neu eröffnete KiTa auf der anderen Seite des Sportplatzes, der Neubau der Arnesboken-Halle mit angrenzendem Freizeitareal für Jugendliche. „Hier bewegt sich Einiges und der Fokus liegt dabei immer auch auf dem Sportverein.“ Hagedorn ist von dem Konzept überzeugt und sieht den neuen Kunstrasenplatz als wichtiges Signal für den Aufbruch: „Ich verstehe jetzt noch besser, welchen Wert dieses Projekt hier hat. Genau solche Signale der Hoffnung brauchen wir!“ Jetzt muss nur noch der Haushaltsausschuss überzeugt werden, im Mai fällt die Entscheidung, ob Ahrensbök die Förderung bekommt. „Wenn wir das Geld bekommen, werden wir noch in diesem Jahr mit der Umsetzung beginnen“, verspricht Zimmermann. „Es ist eine so breite Phalanx von Vertretern und Vertreterinnen aus Politik und Sport, die sich hier engagieren, dass deutlich ist: Ahrensbök steht hinter dem Projekt Kunstrasenplatz!“


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