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Reporter Eutin

Bereit für ein Theater-Abenteuer?

Eutin (aj). Advent ist die Zeit, gute alte Bekannte zu treffen. Und das Wiedersehen mit den Schauspielerinnen und Schauspielern der Eutiner Mischpoke gehört zweifellos zu den schönsten Momenten der Vorweihnachtszeit. Auch, wenn man die vertrauten Gesichter nicht immer gleich erkennt. Ganze Arbeit leisten Maske und Kostüm alljährlich und in dieser Spielzeit haben sich Angelika Wallbrecht und Dörte Holst mit Unterstützung von Martina Feldmann von den Eutiner Festspielen selbst übertroffen: Das Binchen ist in der Hand von Drachen, Trollen und Fabelwesen, manche reinen Herzens, andere voll finsterer Gedanken - faszinierend allesamt. Schon der erste Blick auf das Ensemble zeigt es: Hier gelingt das Kunststück, eine komplexe Geschichte auf eine kleine Bühne zu bringen: „Nach den letzten Stücken war ich auf der Suche nach einer Herausforderung“, erzählt Alexander Grau. Gefunden hat er sie im Stoff von Cornelia Funkes großem Roman „Drachenreiter“: „Wie die Realität unserer Zeit und die Fantasiewelt ganz selbstverständlich ineinander übergehen, das hat mich gereizt“, sagt der Regisseur. Viele Spielorte, viele Charaktere - da muss jede Bewegung sitzen und entsprechend akribisch verfolgt der Spielleiter die Umsetzung seiner Anweisungen. Die Eutiner Mimen agieren mit gewohnter Leidenschaft, ihre Spielfreude und ihre Ausdruckskraft machen schon einen Probenbesuch zum reinen Vergnügen. Auf der musikalischen Ebene spiegelt sich das Geschehen in den Melodien von Thomas Goralczyk. Zehn Stücke hat er geschrieben, programmatische Musik, die der Handlung folgt und entsprechend nicht nur die Stimmungen von melancholisch bis fröhlich wechselt, sondern das Piano auch indisch, ägyptisch und tibetanisch klingen lässt. „Drachenreiter“ ist nämlich auch die Geschichte einer großen Reise: Das geheime Versteck der letzten Silberdrachen ist von den Menschen bedroht. Aber irgendwo, zwischen den Gipfeln des Himalaja versteckt, soll die ursprüngliche Heimat der Drachen liegen, ein Ort, an dem sie in Ruhe und Frieden leben können: der Saum des Himmels. Weil niemand weiß, wo genau dieser wundersame Ort liegt, macht sich der Drache Lung mit dem Koboldmädchen Schwefelfell auf die große Suche. In Hamburg begegnet ihnen der Waisenjunge Ben, der sie auf ihrer weiteren Reise begleiten wird. Noch ahnen die drei nicht, dass es etwas viel Bedrohlicheres als die Menschen gibt: Der schreckliche Nesselbrand, der Goldene, jagt die Drachen seit Jahrhunderten. Und er ist Lung schon auf der Spur. „Ich hatte das Gefühl, ich muss an die Grenzen gehen und darüber hinaus“, sagt Alexander Grau. Seine Truppe weiß er an seiner Seite. Wie schön, dass sie uns alle mitnehmen.
Gespielt wird „Drachenreiter“ samstags und sonntags an den Adventwochenenden jeweils um 15 Uhr. Restkarten gibt es bei der Eutiner Tourist-Info.


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