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Reporter Eutin

Blitzblanke Schilder und saubere Bänke

Eutin (t). Seit vielen Jahren bietet die Eutiner Freimaurerloge „Zum goldenen Apfel“ regelmäßige öffentliche Führungen durch den Schlossgarten an. Diese werden sowohl in der örtlichen Presse wie auch überregional angekündigt und erfreuen sich eines regen Zuspruchs interessierter Besucher. Das Informationsspektrum auf den Rundgängen durch den Park reicht von der Schleswig-Holsteinischen Landespolitik früherer Jahre über historische Gartenbaukunst im Allgemeinen bis hin zu vielen wissenswerten Details zur Freimaurerei, die der „Rote Faden“ auf den gemeinsamen Spaziergängen durch den Schlosspark ist.
 

Der ursprüngliche Barockgarten wurde vom damaligen Herzog Peter Friedrich Ludwig ab dem Jahre 1786 als „Garten der Aufklärung“ im Stile eines englischen Landschaftsgartens umgestaltet und thematisiert in seiner Konzeption und Anlage zahlreiche für die damalige Zeit äußerst fortschrittliche Gedanken. Er symbolisiert den Lebensweg eines Menschen, der beginnend mit der Geburt ins Leben tritt. Sein Entwicklungsweg ist, eingebettet in viele symbolische Darstellungen, durch den ganzen Garten verfolgbar. Dazu gehören auch die Irrwege seines Lebens, indem die Folgen falscher Entscheidungen in vielfachen Allegorien dargestellt werden.
 

Die Freimaurerei begreift sich als eine Initiationsgesellschaft, in die die Aufnahme im Zusammenhang mit einer symbolischen Neugeburt erfolgt. In keiner anderen Gartenanlage weltweit ist diese Adaption im Zusammenhang mit dem Lebensweg des Menschen so klar zu erkennen, wie in Eutin.
Der seit nunmehr über 230 alte Schlossgarten der Gegenwart bedarf regelmäßiger und fachkundiger Pflege, die von den Mitarbeitern des Bauhofes der Stadt Eutin in vorbildlicher Weise gewährleistet wird. So wird zum Beispiel die große Wiese am „Monopteros“ regelmäßig gemäht: Sie ist die Wiese des „Elysischen Gefildes“, welches im Konzept des Gartens das Paradies symbolisiert – eine Gegend, in der alles wohl gerichtet und in Ordnung ist.
 

Die an den Wegen angeordneten wunderschönen Parkbänke sowie die Informationsschilder für die Besucher*innen des Gartens indes haben mit der Zeit in Ihrer Anmutung sehr gelitten: Sie stehen zum Teil unter Linden, und eine klebrige, schwarze Schicht aus den Ausscheidungen von Blattläusen und so genannten Rußtaupilzen machte eine gründliche Reinigung dringend erforderlich. Hierum haben sich in der vergangenen Woche einige Brüder der Eutiner Freimaurerloge „Zum goldenen Apfel“ gekümmert. Sechs Logenbrüder und zwei freiwillige Helfer zogen mit Bollerwagen, Bürsten, Reinigungsmitteln und Lappen durch den Garten und entfernten die Verschmutzungen. Von den zahlreichen bei schönstem Spätsommerwetter auf den Wegen flanierenden Spaziergängern wurde die Aktion durchgehend gelobt. Vielfach kam es zu interessanten „Fachgesprächen“ – das Themenspektrum reichte dabei von „richtig Saubermachen“ bis zum „Freimaurerischen Handeln für und in der Gemeinschaft“.
 

Am Folgetag fand dann die vorletzte öffentliche Führung der Freimaurerloge durch den Garten statt: Vorbei an blitzblanken Schildern und nunmehr wieder „besitzbaren“, weil sauberen Bänken. Die nächste und damit letzte Führung in diesem Jahr findet am 17. Oktober um 10 Uhr statt.


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