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Flussseeschwalbe erhält Nisthilfe

Ehlersdorf. (eb) Die Flussseeschwalbe (Sterna hirundo) ist bei uns ein gern gesehener Gast, der seine Beobachter mit geschickten und wendigen Flu¨gen begeistert. Zum Fischen nutzt sie diese Fähigkeiten geschickt aus und erbeutet kleine Fische durch schnelles Eintauchen in die Wasseroberfläche direkt aus dem Flug heraus. Verwandt sind die 34 bis 37 cm großen Vögel, die eine Flu¨gelspannweite zwischen 70 und 80 Zentimeter erreichen, mit den Möwen. Und als Langstreckenzieher sind sie nach ihrer Winterpause in Su¨d- und Westafrika bei uns von April bis Oktober zu beobachten. Die Vögel wählen sich bevorzugt größere Seen, Ku¨sten und Flussniederungen als Aufenthaltsorte aus und ernähren sich von kleinen Fischen, Krebsen sowie Insekten. Angewiesen sind sie von daher auf klare, fischreiche Gewässer mit Kiesstränden und Inseln. Mittlerweile auf 8500 bis 9000 Brutpaare in der Population geschrumpft, gilt die Flussseeschwalbe in Deutschland als stark gefährdet und ist in unserer Region auf dem Radar der Oldenburger NABU-Gruppe und der Kreisjägerschaft Oldenburg, die das Naturschutzgebiet Wesseker See mit seinen 50 Hektar Wasserflächen und 246 Hektar Schutzgebiet gemeinsam betreuen. Um der Flussseeschwalbe unterstu¨tzend zur Seite zu stehen haben beide Institutionen ein Projekt zur Brutpflege gestartet und eine gut 4 x 4 Meter große Insel im Dannauer Polder geschaffen. Das 400 Kilogramm schwere Floß ist durch Zementanker gesichert und mit gut einer
Tonne Kies beladen, wodurch ein Flussbett nachgeahmt wird. Außerdem sind auf dem Kies
mehrere Betonröhren verteilt, die als Nisthilfe und Schutz dienen. Als weitere Schutzmaßnahme ist die ku¨nstliche Insel, die Fressfeinde wie Fuchs und Marder abhält, von einer gut 40 Zentimeter hohen Umrandung eingefasst, um zusätzlich Gänse abzuhalten und das Verkoten des Kieses zu verhindern. Denn auf verkotetem Grund wu¨rden die Flussseeschwalben niemals bru¨ten, erläuterte Niels Kock vom NABU. Gemeinsam mit sechs weiteren NABU-Mitgliedern hat er die 3000 Euro teure und vom NABU finanzierte Insel in rund 100 Arbeitsstunden erschaffen und am 25. März im See ausgebracht. In diesem Zusammenhang richten alle Akteure des Projektes ein großes Dankeschön an Förderer und Spendengeber, die weitere Kosten fu¨r Materialien u¨bernommen haben. Zu nennen sind hier die Oldenburger Firmen Arndt Lu¨dtke Transporte und Containerdienst mit Kies sowie die Firma Herbert Haye GmbH & Co. KG mit Holzspenden fu¨r die Umrandung. Um die neue Nisthilfe vorzustellen und das Naturschutzgebiet mit seinen weiteren Bewohnern wie Beutelmeise, Eisvogel, Rohrammer, Wasserrallen und vielen mehr der Öffentlichkeit vorzustellen, planen die Naturschu¨tzer auch in diesem Jahr wieder Exkursionen durchzufu¨hren. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich hierzu auf der Internetseite des NABU - Ortsgruppe Oldenburg - umzuschauen. Diese lautet www.nabu-Oldenburg-Holstein.de und hält viele Informationen rund um das Thema Naturschutz bereit. Und wer gerne im Verein mitwirken möchte, der im letzten Jahr um 150 aktive Naturfreunde gewachsen ist, kann u¨ber diese Seite natu¨rlich auch schnell in Kontakt treten.


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