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Reporter Eutin

„Ich bin jetzt Ihre Bürgermeisterin“ Mira Radünzel einstimmig von der Ratsversammlung zur Verwaltungschefin gewählt

Plön (aj). Wer bezieht nach Lars Winter (SPD) das Bürgermeisterinbüro im Plöner Rathaus? Diese spannende Frage führte am vergangenen Mittwochabend zirka 150 Menschen in die Aula am Schiffsthal, wo auf der Sitzung der Ratsversammlung alles auf den einen zentralen Tagesordnungspunkt zulief. Flott beschreibt den Verlauf der Zusammenkunft treffend. Denn es war kaum eine halbe Stunde vergangen, da stand fest: Mira Radünzel wird am 1. März als Bürgermeisterin der Stadt Plön mit der Arbeit beginnen. Die 52jährige hatte die Ratsversammlung im Bewerbungsverfahren am 14. Januar von sich überzeugen können und wurde von allen Fraktionen als Kandidatin vorgeschlagen. „Spannend, aufregend, toll“, befand sie nach der einstimmigen Wahl, alle 25 Mitglieder der Ratsversammlung hatten ihr zuvor in offener Abstimmung durch das Handzeichen ihr Vertrauen ausgesprochen. Und auch für die anwesende Öffentlichkeit fand die designierte Bürgermeisterin in ihrer ersten Plöner Ansprache den richtigen Ton.

 


Frisch verheiratet lautet ihr kompletter Name Mira Radünzel-Schneider: „Aber Radünzel genügt im täglichen Umgang“, so die Verwaltungsfachfrau. Sie hat 28 Jahre Kommunalarbeit im Gepäck, hat einen großen Teil der beruflichen Tätigkeit in Mittelhessen bei der Gemeinde Rabenau (zwischen Frankfurt und Kassel gelegen) verbracht. Dort oblag ihr neben der Leitung des Standes- und Ordnungsamtes mit Bürgerservice auch die stellvertretende Büroleitung. Persönliche Gründe führten sie nach Nordhessen, wo sie zunächst eine Beschäftigung bei dem überörtlichen Sozialhilfeträger des Landes Hessen in Kassel und anschließend bei der Gemeindeverwaltung in Lohfelden als Leiterin des Bereiches Ordnung, Gewerbe und Verkehr übernahm. Zuletzt und bis heute ist sie als Büroleitende Beamtin bei der Gemeinde Guxhagen, beschäftigt. Die Verbindung zum Norden bestehe seit der Kinderzeit, Urlaube an der Ostsee gehören zu ihrem Erinnerungsschatz. Dass ihr Ehemann gebürtiger Preetzer und Heikendorf aufgewachsen ist, tat ein Übriges. Das Paar, das in jeweils zweiter Ehe verheiratet ist und eine Patchwork-Familienleben mit vier Söhnen führt, kommt regelmäßig nach Mönkeberg für Segeltörns mit dem eigenen H-Boot. Und die Überlegung, den Lebensmittelpunkt in den Norden zu verlegen, war nicht neu, als die Ausschreibung der Plöner Bürgermeisterinstelle im entsprechenden Internetportal auftauchte: „Ich habe mit der Familie gesprochen, zwei, drei Nächte darüber geschlafen und dann die Bewerbung auf den Weg gebracht“, so Radünzel.

 

Zeitnah gab es erste Gespräche mit den Fraktionen, Kontakte via Zoom oder Telefon. Mira Radünzel war eine von 29, sieben Bewerberinnen und Bewerber wurden schließlich zum Vorstellungstermin am 14. Januar nach Plön gebeten: „Und jetzt bin ich Ihre Bürgermeisterin“, konstatierte die Wahlgewinnerin. Sie freue sich darauf, das Rathaus-Team kennenzulernen, Vereine, Verbände, Institutionen, die Vertreter*innen der Nachbarkommunen: „Ich freue mich auf Sie alle!“, rief sie in den Saal. Das war durchaus als Einladung zu verstehen. Sie werde Gelegenheiten schaffen „für Gespräche ohne lange Anmeldung im Rathaus“, kündigte die Neugewählte an, die ihre Arbeitsweise als transparent und kommunikativ beschrieb und Plöner Traditionen bewahren will. Wichtig sei ihr eine gute Zusammenarbeit mit der Selbstverwaltung. Mit der Amtseinführung am 28. Februar wird sie weniger Zeit für Hobbies wie Sport, Kochen, Lesen und Musik haben. Dafür warten viele neue Entdeckungen und, so hofft sie, Anregungen und Vorschläge aus der Bevölkerung. Eine Solistin, so scheint es, ist die Frau, die in Plön die Verantwortung übernommen hat, nicht. Sie tritt an mit einer Formel für Gemeinsamkeit: „Zeigen Sie mir Ihr Plön, unser Plön!“


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