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Reporter Eutin

Tierliebe geht anders

Bild: hfr

Barsbek (ed). Der Barsbeker Jäger Manfred Kamp hat uns ein Foto geschickt, das wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nicht zumuten wollen – es zeigt eine Ricke mit verzweifelt aufgerissenen Augen und sichtbar angefressenen Keulen. Manfred Kamp ist Jäger mit Begehungsschein im Jagdrevier Barsbek und Schutzgebietsbetreuer im NSG Barsbeker See – er schreibt, er sei zu einem von einem Hund schwer verletzten Reh gerufen worden. „Vor Ort fand ich eine trächtige noch lebende Ricke die ich leider erlösen musste. Das Tier war bei lebendigem Leib an den Keulen von dem Hund angefressen worden.“ Man kann sich kaum vorstellen, wie sehr das Tier gelitten haben muss, an den Augen sieht man es noch ansatzweise, die Todesangst und den Schmerz. Und alles nur, weil jemand seinen Hund nicht an der Leine hatte – verbotenerweise, muss man dazu sagen, denn in Schleswig-Holstein herrscht Leinenpflicht, nicht nur in Landschaftsschutzgebieten. Zudem ist es nicht gestattet, weder Mensch noch Hund, die Wege zu verlassen. Zumal jetzt Brut- und Setzzeit ist und das Wild dabei ist, den Nachwuchs zur Welt zu bringen und dafür eigentlich Ruhe haben sollte.
„In den letzten Jahren ist die Anzahl der Spaziergänger und vor allem der Hundehalter in der Natur erheblich angestiegen“, sagt Manfred Kamp. „Soweit ist das ja auch in Ordnung, bis auf die Uneinsichtigen, die querbeet durch die Natur trampeln und ihre Hunde unangeleint laufen lassen. Das ist gerade in dieser Jahreszeit ein großes Problem.“ Und, wie gesagt, schlichtweg verboten. Wenn es dann zu einem solchen Drama kommt wie in diesem Fall – der Gedanke an das Leid dieser Ricke ist unerträglich – umso schlimmer.
„Es ist leider immer wieder das gleiche Problem mit freilaufenden Hunden, die dem Besitzer nicht gehorchen“, macht Manfred Kamp deutlich. In der jetzt beginnenden Setz und Brutzeit ist so ein Verhalten der Hundebesitzer ein großes Problem und mehr als verwerflich. „Tierschutz gilt nicht nur für die eigenen Tiere sondern besonders für die Wildlebenden.“ Denn es ist deren “Wohnzimmer“, in das Hundebesitzer ihren Hunden einzudringen erlauben. Und selbst wenn das Legen und Wildern hoffentlich ein Einzelfall sein sollte, ist es doch immer eine Störung der Tiere und ihres Zuhauses. Eine eindringliche Bitte an alle Hundehalter: Lassen Sie Ihre Hunde an der Leine, wenn Sie durch Feld und Flur laufen. Es gibt Auslaufmöglichkeiten wie Hundewiesen, auf denen Ihre Hunde sich austoben können – und so lieb Ihr Hund sein mag, er stammt vom Wolf ab und fast jeder hat einen Jagdtrieb, der einsetzen kann.


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