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Reporter Eutin

Der Fußball-Startschuss heißt Greuther Fürth

Bild: D. Freytag

Kreis Plön (dif). Es geht wieder los. Zumindest die Anhänger des Zweitligisten Holstein Kiel dürfen ihre Fahnen entstauben, die Schals und Kutten anlegen. Die 2. Bundesliga öffnet in Kiel am Mühlenweg kommenden Samstag ihre Pforten für die Rückrunde der Spielzeit 2022/23. Ab 13 Uhr gastiert Bundesligaabsteiger Greuther Fürth an der Förde.
Im Hinspiel konnte die KSV dort ein 2:2-Remis holen. Zwei Pluspunkte mehr dürfen es gerne im eigenen Stadion werden. Nach dem Abgang von Johannes van den Bergh (Vertrag aufgelöst) und dem nun feststehenden Wechsel von Fabian Reese im Sommer zu Hertha BSC, darf man gespannt sein, wie die Störche als Mannschaft auftreten werden.
Im Test gegen die Rumänen von CFR Cluj gab es ein 1:1 (Torschütze Alexander Mühling), gegen die Bielefelder Arminia eine 1:2-Pleite (Holsteintor durch Lewis Holtby). Beide Matches fanden im sonnigen Spanien statt. Nun aber der erste echte Prüfstein in Form eines Punktspiels für die Jungs von Trainer Marcel Rapp. Auf eine lautstarke Anhängerschaft können sie in jedem Fall hoffen.
Überhaupt hat sich die Stimmung in der Landeshauptstadt, die KSV betreffend, in den letzten Jahren gewaltig in eine positive Richtung gewandelt. Der Verein ist quasi vom „Saulus zum Paulus“ gewandelt.
Ein kleiner Rückblick am Rande des Saisonstartes: Spätestens seit den guten Spielzeiten in der 3. Liga und dem damit verbundenen Zweitligaaufstieg im Jahre 2017 ist die KSV Holstein in Kiel wieder positiv in aller Munde.
Positiv - War das denn nicht immer so? In den frühen 80er-Jahren erfuhren die Störche nicht besonders viel Zuneigung seitens der Bürger. Vereine wie der damalige SV Ellerbek, der FC Kilia oder auch ein TSV Altenholz standen weit höher in der Gunst der Fußballanhänger. Dies rührte auch aus Zeiten in denen die Sportvereinigung Holstein talentierte Jungendakteure quasi „vom Feld weg“ abzuwerben versuchte. Das kam natürlich bei der Stadtkonkurrenz nicht besonders gut an. Größenwahn, Arroganz und ähnliches warf man dem Mühlenweg-Club oft vor. Da war die einstige „Affäre Solterbeck“ ein gefundenes Fressen für alle Holstein Kritiker. Ein Verein von der Förde, der sich mit dubiosen Spekulanten umgab, horrende Gelder an Spieler zahlen wollte und eine doch relativ abgehobene Denkweise Richtung 1. Bundesliga ausstrahlte.
All das passte nicht ins Bild des Kieler Fußballfans. Wunschdenken und Realität liefen einst nicht wirklich konform. Natürlich trugen auch Auftritte einzelner Spieler der „Blau Weiß Roten“ in der Öffentlichkeit nicht gerade dazu bei, Holstein Kiel zu lieben. Im Kader standen einfach zu viele Söldner. Der Wunsch vieler, die geholten Jugendlichen auch in das Liga Team einzubinden, verpuffte ungehört, beziehungsweise war lange Zeit bei Holstein ein „no go“. Unvergessen sind Szenen aus der früheren „Ostseehalle“ beim damaligen Kieler Hallenturnier, als die Spieler der Störche gnadenlos ausgepfiffen wurden, jede gelungene Aktion des Gegners frenetisch bejubelt wurde.
Eigentlich legte erst Trainer Dieter Bollow zu Oberligazeiten den Schalter um und hievte die Störche in Sachen Sympathie wieder auf ein höheres Level. Mannschaft, Trainer und Umfeld stimmten auf einmal, hinzu kamen ansprechende Leistungen und der Aufstieg mitsamt der Meisterschaft. In den folgenden Spielzeiten musste man kleinere Rückschläge, wie etwa die Peinlichkeiten um einen Coach namens Falko Götz, ertragen, was den Werten aber wenig Abbruch tat.
Den richtigen Schub brachte ausgerechnet die Niederlage in der Zweitligarelegation bei München 1860, als die Elf in der Nachspielzeit am Aufstieg in die 2. Bundesliga scheiterte. Fast die ganze Stadt fieberte mit. Folge: Danach stand auch „fast die ganze Stadt“ hinter den Störchen. Sponsoren klopften an, die Akteure zeigte sich Fan nah, sprich der gesamte Verein Holstein Kiel machte zusätzlich einen Wandel durch. Nachdem Trainer Markus Anfang den ersehnten Sprung via Profifußball realisierte, wurde weiter vieles richtig gemacht. Die starke Serie nach dem Aufstieg, auch wenn erneut eine Relegation verloren wurde, tat ihr übriges.
Verbandsliga Ost und schon mal vormerken: Am 5. März geht es für die TSG Concordia aus Schönkirchen in die Liga-Rückserie. Hier spielt die Elf ab 14 Uhr bei der SG Probstei.
Die Cordi-Anhänger müssen hingegen noch bis Mitte März auf das erste Heimspiel ihrer Jungs (18.3., dann gegen den VfB Kiel) warten. Kader-Info: Dennis Kutschke aus der 2. Mannschaft der TSG schließt sich per sofort dem SVE Comet an und wird dort in der Kreisliga kicken. Bereits von 2018-2020 spielte der Stürmer am Kieler Ostufer.


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