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Reporter Eutin

Ein neuer Sporttempel für Schönberg

Schönberg (los). Begeisterung lässt sich in Worte fassen: „Es ist die schönste und modernste Sporthalle im Kreis Plön, die wir bauen wollen, sowohl was den Schulsport als auch den Vereinssport betrifft“, erklärte Schulverbandsvorsteher Lutz Schlünsen anlässlich der Vorstellung des Planungsstandes. Inzwischen hat der gewünschte Zweckbau an der Schönberger Gemeinschaftsschule als virtuelle Darstellung bereits Form an genommen. Das Konzept für den künftigen Sporttempel des Schulverbandes als Bauherr präsentierte Architektin Bente Vierck, Schnittger Architekten und Partner in Kiel, anhand eines „3D Rundgangs“ am Bildschirm. Sie begleitete den Prozess seit Frühjahr 2020. Eine Sanierung der Bestandshalle war aus Kostengründen ausgeschlossen und stattdessen ein Neubau auf angrenzender Fläche beschlossen worden. Eigens dafür war ein Bauvorhaben bezogener B-Plan entwickelt und verabschiedet worden.
„Ich glaube, dass das Gebäude nicht nur für die Attraktivität der Schule eine Rolle spielen wird, sondern auch für die Region und die Gemeinde Schönberg“, so Schlünsen. Ausschreibung und Vergabe erfolgen voraussichtlich im Juni dieses Jahres. Im Mai 2023 soll das Gebäude eingeweiht werden.
Angesichts des „wachsenden Bedarfs im Bereich Schulsport“ sei es bereits 2017 im Schulverband darum gegangen, eine neue Sporthalle zu errichten. „Jetzt im Frühjahr haben wir die Grundsatzentscheidung gefällt, das in diesem Rahmen zu bauen.“ Das Grundstück stelle die Kirche per Erbpacht zur Verfügung, so Schlünsen.
Die Schätzung der Kosten lag bei 11 Millionen Euro, den Abriss der alten Sporthalle, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und die übrigen Nebenkosten eingeschlossen. Die jetzige Kostenberechnung habe 10,9 Millionen Euro ergeben und liege somit im Rahmen der Schätzung. Rund 9 Millionen Euro entfielen auf die reinen Baukosten, der Rest auf die Nebenkosten, erklärte der Schulverbandsvorsteher. Zuschüsse von 2,7 Millionen Euro seien eingeworben worden. Zudem sei ein zweiter Antrag für Sportförderungsmittel an den Bund gestellt worden. „Daher kann noch eine Million dazu kommen, die Entscheidung wissen wir erst im Februar, März“, ergänzte Schlünsen. „Alle anderen Mittel gehen auf Schulverbandsbeiträge.“
In den Planungsprozess war die Schule miteinbezogen worden und habe sich mit den sportlichen Gegebenheiten auseinandergesetzt. Schulleiter Timo Hepp freut sich über das neue Gebäude, „das weit mehr kann, als die Halle, die wir haben.“ Sport sei eine der fünf großen Bildungssäulen an der Gemeinschaftsschule, die die Schüler sehr gut annehmen würden. „Dadurch entsteht natürlich auch der Bedarf.“ So habe die Schule auch Leistungssportangebote. „Der Schulverband Probstei stützte das entsprechend: Wir wurden angehört und unsere Wünsche berücksichtigt“, zeigte sich Hepp begeistert.
Ebenso hat der TSV Schönberg, der neben der örtlichen „Grundschule an den Salzwiesen“ ein weiterer künftiger Nutzer der Sporthalle sein wird, seine Anregungen in den Entwicklungsprozess einfließen lassen.
Architektin Bente Vierck hat einen Zweckbau mit vielfältigen Funktionen entwickelt, die eine Bandbreite sportlicher Betätigung ermöglichen. So gebe es neben einer Dreifeldhalle mit beidseitigen Tribünen eine extra Turnhalle, ebenfalls mit eigener Tribüne, außerdem einen Fitnessraum für gezieltes Ausdauer- und Muskeltraining sowie eine Boulderwand für Kletterbegeisterte an der Außenfassade. Zum Einsatz kommen Stahlbeton sowie außen Sichtbeton und Wellblech in einer modernen Fassadengestaltung. Ein umlaufendes Fensterband erlaubt Lichteinfall von allen Seiten, wobei auch die vorgehängte Hülle aus Wellblech als gelochte Trapezfassade Licht hindurch und in den Hallenraum scheinen lasse. Ebenso sorge die Spiegelwand im Fitnessraum für mehr Helligkeit und Tiefenwirkung durch Reflexion.
In der großen Halle sind die Dachträger sowie die seitlichen Prallwände aus Holz als natürlichem Material geplant. Sogenannte Vollholzfachwerkbinder überspannen die Halle. Lamellenwände und Sitzbänke aus Holz komplettieren die Gestaltung.
„Alles soll sichtbar sein und seinen Wert haben“, verdeutlichte Bente Vierck. Dem entsprechend sei auch die Technik als offene Installation eingebunden. Maschinelle Be- und Endlüftung sowie Dachöffnungen, die per Dachlüftungsanlage gesteuert werden, sorgen für die Regelung des Hallenklimas.
Für Schönbergs große und kleine Turner wurden komfortable Bedingungen rund um das künftige Training geschaffen: So werde die Turnhalle mit Bodenhülsen und standortgebundenen Geräten ausgestattet. Auch alle übrigen können dort einfach stehenbleiben. Der zeitaufwendige Auf- und Abbau entfällt - zugunsten von mehr Trainingszeit für die Nachwuchssportler.


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